Weil er bei einer Abschlussfeier eine kritische Rede hielt, wurde ein Schüler aus Mecklenburg-Vorpommern in Deutschland wegen übler Nachrede vom Direktor angezeigt. Nun schaltete sich auch Satiriker Jan Böhmermann ein.

Er bot dem 18-Jährigen via Twitter einen Praktikumsplatz in seiner ZDF-Sendung an.

Maturant bekommt Anzeige wegen kritischer Rede

Bei seiner Abschlussfeier hielt ein 18-Jähriger eine kritische Abschlussrede. Darin prangerte er auf teils ironische Weise unter anderem die Schulleitung an und meinte, Schüler sollen dazu aufgerufen worden sein, ihre Mitschüler zu überwachen. Es würde ein Klima von Angst und Einschüchterung herrschen. Daraufhin zeigte ihn der Direktor der Schule wegen übler Nachrede an. Das brachte den Satiriker und Moderator Jan Böhmermann auf die Bildfläche. Denn der bot dem 18-Jährigen nun via Twitter ein Praktikum in einer „ZDF-Hauptprogramm-Satiresendung“ an.

In Form eines Gutscheins „für Herrn FIETE KORN“ wandte sich Böhmermann an den Schüler. „Bitte Ausschneiden und einsenden“, so der Satiriker. Wenig später fügte er noch den Tweet „ernst gemeint“ hinzu und setzt sich damit öffentlich für den 18-Jährigen ein.

Jan Böhmermann setzt sich für Redefreiheit ein

Der Satiriker setzt sich immer wieder für Rede- und Meinungsfreiheit ein. Zuletzt musste er sich sogar selbst für seine ironische Kritik verantworten. 2016 zeigte ihn der türkische Präsident Recep Tyyip Erdogan an, weil Böhmermann ihm in seiner Sendung ein „Schmägedicht“ gewidmet hatte, in dem er ihm unter anderem Sex mit Tieren unterstellte.

Der Direktor der Schule selbst kommentierte den Vorfall bislang übrigens nicht. Er habe noch bis 31. August Urlaub, teilte die Schule mit.