Sorrento ist für viele Touristen eines DER Urlaubsziele in Italien. Doch die idyllische Stadt hat offenbar genug vom Touri-Ambiente: Jetzt folgen Dresscodes und Verbote.

Denn in Badebekleidung soll man hier künftig nicht mehr überall herumlaufen.

Italien: In dieser Stadt sind Badeanzüge teilweise verboten

„No shoes, no shirt, no service“ ist wohl eines der häufigsten Schilder, das man an beliebten Badeorten der Welt findet. Denn wenn Touristen einmal im Strandfieber sind, braucht es schon einiges an Überzeugungskraft, bis sie sich aus ihrer Badebekleidung bequemen und Hosen und Shirts anziehen. Irgendwie auch nicht überraschend, oder? So ein Flanieren im Badeanzug ist doch eigentlich etwas Schönes – und braun wird man ganz nebenbei auch noch. Trotzdem finden viele Lokale, Restaurants und Shops den Urlaubsdresscode Jahr für Jahr eher unpassend und stellen Schilder und Plakate auf, die die passende Garderobe garantieren sollen.

Die italienische Urlaubsstadt Sorrento geht jetzt sogar noch einen Schritt weiter. Denn für den Bürgermeister Massimo Coppola sind die Menschen in Badeshorts und Bikinis kein Zeichen von Urlaubsfeeling und Entspannung, sondern ein richtiges Fashion-No-Go, das das schöne Ambiente der Stadt zerstört.

Italien: Bürgermeister von Badeort gegen „unangebrachtes Verhalten“

Deshalb folgen jetzt ziemlich strenge Regeln, die das Ansehen von Sorrento bewahren sollen. Badeanzüge und allgemeine Badebekleidung sind nämlich nurmehr für den Strand und das Baden vorgesehen. Wer ohne Shirt beziehungsweise Hemd oder in einem Badeanzug herumläuft, den erwarten schnell Geldstrafen von 25 bis 500 Euro. Das Verbot gilt nicht nur für Frauen in Bikinis oder Badeanzügen, sondern auch für Männer. Oben ohne durch die Stadt spazieren, wie man es wohl aus jedem heißen Sommer kennt, ist in Sorrento nicht mehr gestattet.

Das Ziel der Aktion: „Kein unangebrachtes Verhalten mehr“, heißt es auf der Webseite des Bürgermeisters. „Sorrento wird in der ganzen Welt zunehmend als Hauptstadt des Tourismus und der hochwertigen Gastfreundschaft anerkannt, und ein solches Verhalten kann sowohl für die Sorrentiner als auch für die Touristen ein Element des Unbehagens und des Unwohlseins darstellen“, erklärt er. „Auf diese Weise wollen wir die Lebendigkeit der Stadt, die Lebensqualität und den Anstand im Zentrum und im öffentlichen Raum schützen und verbessern.“

Gemischte Reaktionen auf Verbote

Ob das wirklich funktioniert, bleibt aber wohl abzuwarten. Online sorgt die Entscheidung auf jeden Fall für gespaltene Meinungen. Während viele in den Sozialen Medien kommentieren, dass sie eine Regel wie diese befürworten, kritisieren andere, wie streng der Dresscode ist. „Als Sorrentiner würde es mich ärgern, wenn ich im Sommer zumindest Bermudashorts tragen müsste, um aus dem Haus zu gehen“, kommentiert etwa ein User. Andere diskutieren online, dass die Aktion schon ein bisschen „prüde“ ist. „Modebewusst oder Konservativ das ist hier die Frage“, schreibt etwa eine Nutzerin.

Ein User betont auf Facebook jedoch: „Eine gute Initiative, die Situation war aus dem Ruder gelaufen. Der Strand endet dort, wo das Alltagsleben beginnt, und das verdient Respekt.“ Viele machen sich auch über die Initiative lustig und fragen sarkastisch nach, wie weit der Dressscode denn noch geführt wird.

Badeschlapfen-Verbot in Nationalpark

Sorrento ist allerdings nicht die erste italienische Stadt, die dem unbekümmerten Sommeroutfit ein Ende setzen will. In der Region Cinque Terre gibt es etwa ein Badeschlapfenverbot. Der Grund ist hier aber keine Style-Bibel, sondern eine Frage der Sicherheit.

Denn viele Touristen fahren zum Wandern in die Region, ohne zu bedenken, dass Flip-Flops und Sandalen wohl nicht das sicherste Schuhwerk für die Routen sind. Um Unfälle zu verhindern. hat der Nationalpark deshalb strikte Regeln eingeführt. Wer mit dem falschen Schuhwerk unterwegs ist, zahlt zwischen 50 und 2.500 Euro Strafe.