There’s a new „Summer Theme“ in town! Laut dem „Feral Girl Summer“, einem neuen TikTok-Trend, soll unser Sommer vor allem eines werden: chaotisch! Wir leben unser bestes Leben und tun alles, was uns gefällt. Die Anhängerinnen sprechen davon, dass es sich um die Gegenbewegung zum „Hot Girl Summer“ handelt. Doch der Meinung sind nicht alle. Auf Social Media lösen die verschiedenen „Girl Summer“-Themes deshalb gerade große Diskussionen aus. Denn die große Frage ist: Ist der „Feral Girl Summer“ wirklich die Antithese zum „Hot Girl Summer“ der vergangenen Jahre?

Oder übernimmt die „Feral Girl“-Bewegung eigentlich nur alte Ideen und verkauft sich als etwas Neuartiges?

Was ist der „Feral Girl Summer“?

„Das Leben soll Spaß machen“ – diese Message wird auf unserem „For You“-Feed auf TikTok gerade rauf und runter gespielt. Wir tun, was wir schon immer tun wollten und hören erst auf, wenn wir selbst genug haben – So lautet die Devise beim neuen Social Media Trend „Feral Girl Summer“. Laut dem TikTok-Sommermotto wollen wir nach der Pandemie ein freies, authentisches UND vor allem chaotisches Leben führen.

Das ‚Theme‘ wurde von TikTokerin Feral Club Rat ins Leben gerufen und verbreitet sich auf der Plattform derzeit wie ein Lauffeuer. „Ich spüre eine verdammt chaotische Energie… Ich denke, wir alle haben sie verdient“, ruft sie das Sommer-Motto in ihrem Clip aus. „Das Leben soll Spaß machen.“ Wir sollen uns nicht darum scheren, was andere von uns denken. Unsere Spontanität und Lust steht an erster Stelle und wenn es Chaos hinterlässt, dann ist das eben so.

@__mull lemme put you on… FERAL SPRING/ SUMMER 🐀‼️‼️‼️ #ratproverbs #goingout #clubbing #edm #fyp ♬ How We Do – CID & Joshwa

Ist der sommerliche TikTok-Trend wirklich neu?

Viele werden sich jetzt denken: Wait, what?! Haben wir das alles nicht schon einmal irgendwo gehört? Ohh jaaa, das dachten wir uns auch. Das kommt einem schon seeeehr bekannt vor. Es klingt nämlich wie: #hotgirlsommer. Die Parallelen sind beachtlich. Frauen, die ihrer guten Stimmung einfach freien Lauf lassen, Spaß haben, tun, auf was sie Lust haben und sich dabei von nichts und niemanden aufhalten lassen?! Jap, die Ähnlichkeiten sind unbestreitbar.

Hinter der ursprünglichen ausgelassenen „Hot Girl Sommer“-Bewegung steht Megan Thee Stallion. In ihrem Song „Cash Shit“ bezeichnet sie sich selbst nämlich als „thee hot girl“. Im Musikvideo dazu, zeigt sie Frauen, die einfach Spaß haben, tragen, was sie wollen und ihr Leben einfach nur genießen. Und das alles ohne sich darum zu kümmern, was andere darüber denken könnten. In einem Interview mit The Root im Jahr 2019 beschrieb die Rapperin den „Hot Girl Summer“ folgendermaßen: „Frauen – und Männer – die einfach nur sie selbst sind, die einfach nur eine gute Zeit haben, ihre Freunde anfeuern, sie selbst zu sein und sich nicht darum scheren, was andere dazu sagen.“ Viele wollten sich ein Beispiel an ihrer Einstellung nehmen und Teil der befreienden und offenen „Sommer“-Bewegung sein und schon war der TikTok-Trend geboren.

Doch inzwischen bekommt das bisherige Motto auf TikTok große Konkurrenz vom neuen „Social Media“-Trend „Feral Girl Summer“. Dieser versteht sich selbst allerdings als Gegenbewegung zum Theme der vergangenen Jahre. Mit diesem Selbstverständnis sind jedoch nicht alle glücklich. Denn die Quintessenz der beiden Mottos ist auf jeden Fall dieselbe: Authentische Menschen, die Spaß haben und sich eben nicht darum kümmern, was andere davon halten könnten.

Große Debatte rund um den „Feral Girl Summer“

Viele fragen sich nun, ob der „Feral Girl Summer“ nicht eigentlich nur eine leicht abgewandelte Form vom ursprünglichen Megan Thee Stallion-Motto ist. Denn im Grunde geht’s irgendwie um die gleiche Idee. Die wird nur unter einem neuen Hashtag von hauptsächlich weißen Anhängerinnen als etwas Neues verpackt. Anstatt sich also als Unterströmung zu präsentieren, die sich in Wahrheit aus dem #hotgirlsummer entwickelt hat, stellen sie sich als vermeintliche Gegenbewegung dar, ohne Megan als Urheberin nur ansatzweise zu würdigen.

Darauf, dass sich die Themes in Wahrheit eigentlich null unterscheiden, machen derzeit auch einige Twitter-Userinnen aufmerksam und erklären, weshalb sie sich dem Trend nicht anschließen werden. So schreibt eine Userin: „Weiße Frauen, die ‚Hot Girl Summer‘ in ‚Feral Girl Summer‘ umbenennen, sind so kitschig, denn Megan hat nie behauptet, dass ‚Hot Girl Summer‘ gleichbedeutend mit ‚perfekt‘ in den sozialen Medien ist.“

Eine weitere Userin twittert: „Warte, nein, ich schreie, denn wenn der ‚Feral Girl Summer‘ dein Ding ist, dann hast du in Wirklichkeit einen ‚Hot Girl Summer‘. Ein heißes Mädchen zu haben bedeutet, du zu sein, dein Leben zu genießen, zu leben und Spaß zu haben. So, dass es einen Sinn ergibt. Möchte ich jetzt am ‚feral girl summer‘ teilnehmen? Nein!“

Beim sogenannten „Hot Girl Summer“ gehe es „darum, man selbst zu sein. Denn jede von uns kann ein ‚Hot Girl‘ sein. Zumindest hat das Megan gesagt“, kommentiert diese Userin die vermeintliche Gegenbewegung.

Und irgendwie stimmen wir ihnen da zu – denn auch wir haben den Unterschied, um ehrlich zu sein, nicht so gaaaanz verstanden! Unser Motto: You do you! Also genießt euren Sommer, so wie ihr wollt und macht euch keine Gedanken darüber, was andere von euch halten könnten!