Der Pata-Zoo am Dachboden eines Einkaufszentrums in Bangkok ist auch als absolutes Horror-Haus bekannt. Seit mehr als 30 Jahren lebt dort Gorilla-Dame „Bua Noi“, die vermutlich noch nie das Tageslicht gesehen hat, hinter den dicken Eisengittern und vegetiert vor sich hin. Das Tier gilt als einziger Gorilla in Thailand.

Damit das mächtige Tier seine letzten Lebensstunden genießen kann, machen sich Menschen weltweit dafür stark, dass „Bua Noi“ verlegt wird.

Gorilla ist seit 30 Jahren in Horror-Zoo eingesperrt

Ein schmuddeliges Einkaufszentrum in Bangkok beherbergt auf dem Dachboden eine traurige Besucherattraktion. Ein kleiner Zoo mit Reptilien, Amphibien, Menschenaffen, Großkatzen und Bären dient als Publikumsmagnet. Auch Gorilla-Weibchen“Bua Noi“ („Kleiner Lotus“) befindet sich dort. Sie gilt als einziger Gorilla in ganz Thailand und vegetiert bereits seit über 30 Jahren in diesem Horror-Zoo vor sich hin.

Täglich versammeln sich unzählige Menschen vor den dicken Glasscheiben und fotografieren die eingesperrten Tiere. „Bua Noi“ etwa, lebt gerade mal auf einer Fläche von zehn mal zwanzig Metern und verbringt den ganzen Tag auf einem kahlen, kalten Betonboden – alleine. Das bestätigt auch ein Leserbrief der Bangkok Post. Darin wird der Höllen-Zoo sogar mit der Gefängnisinsel Alcatraz verglichen.

Bisher haben sich Tierschützer immer wieder dafür stark gemacht, dass die Gorilla-Dame verlegt wird, um in Ruhe altern zu können und ihre letzten Lebensjahre in der Natur zu verbringen. Eine Petition fordert das Freilassen des Primaten und dass „Bua Noi“ nach 30 Jahren endlich wieder das Tageslicht sehen kann. Selbst Weltstars, wie etwa die Sängerin Cher hat sich eingesetzt, dass man den Gorilla an einen besseren Ort übersiedelt.

Besitzer wollten 800.000 Euro für Freilassung

Nachdem sich die Eigentümer des Einkaufszentrums und des Zoos jahrelang nicht zu Wort gemeldet haben, scheint die Sache jetzt ins Rollen zu kommen. Denn plötzlich hieß es aus dem thailändischen Umweltministerium, dass die Besitzer 30 Millionen Thai Baht (umgerechnet ca. 800.000 Euro) für die Freilassung des Gorilla-Weibchens haben wollen.

Die Behörde habe anschließend einen Plan erstellt, um das Tier in einen Zoo nach Deutschland zu übersiedeln – dort soll „Bua Noi“ ursprünglich herstammen. Der Zoo dementierte dann jedoch die Geldforderung, wie die Bangkok Post berichtet. Der Gorilla sei bereits zu alt, um sich an eine neue Umgebung zu gewöhnen, heißt es seitens der Betreiber. Experten vermuten indes, dass der Zoo den Primaten nicht hergeben möchte, da er richtig viel Geld einbringt.

„Bua Noi“ soll es gut gehen

Die große internationale Anteilnahme rund um die Freilassung des Primaten ist auch Umweltminister Varawut Silpa-archa nicht entgangen. Er versicherte, dass es „Bua Noi“ gut gehe. „Der Pata Zoo hat versprochen, sich bis zu ihrem letzten Tag um sie zu kümmern. Und als ihr Besitzer hat er das Recht dazu.“ Gibt das Einkaufszentrum das Tier also nicht freiwillig her, dann stünden die Chancen gleich Null, dass man den Gorilla befreien kann.

Laut Fachleuten sei die einzige Lösung, das Leben von „Bua Noi“ noch so schön wie möglich zu gestalten, wenn man sie in ein Schutzzentrum in Thailand bringen würde. Eine weitere Reise, wie etwa nach Deutschland, wäre für ein Tier in diesem Alter lebensgefährlich.