Es gibt kaum etwas, das gruseliger ist, als Horror-Geschichten aus verlassenen Hotels und dennoch lieben wir es, Storys wie diese zu lesen, nicht wahr? Wir haben eine weitere auf Lager: In einem Hotel im schottischen Glasgow hat man bei Renovierungsarbeiten eines verlassenen Stockwerks einen Grusel-Raum gefunden, in dessen Wänden unzählige Rasierklingen stecken.

Eine Folterkammer? Eine schmerzhafte Vorliebe? Oder ist es doch ganz anders, als man denkt?

In diesem schottischen Hotel gibt es einen Horror-Raum

Wir kennen gruselige Geschichten aus Hotels nur zu gut: Es rumpelt, kracht und zieht in jeder Ecke und laut Mythos sind in diversen Zimmern einige Morde geschehen. Doch meistens handelt es sich dabei immer um verlassene Hotels, die von niemandem mehr bewohnt werden, weil es darin eben nun mal geistert und poltert. Die folgende Geschichte spielt sich allerdings in einem Luxus-Hotel, dem Grand Central Hotel, inmitten von Glasgow ab. Es befindet sich direkt am Hauptbahnhof, in einem belebten Viertel – auch jetzt noch!

Passant:innen und Gäste bleiben oft staunend davor stehen, um die beeindruckende Architektur auf sich wirken zu lassen. Schließlich stammt das Gebäude aus dem Jahr 1883 und hat schon einige historische Ereignisse am Buckel. Auch die eine oder andere bedeutende Persönlichkeit stattete dem Hotel in der Hafenstadt einen Besuch ab. Darunter etwa John F. Kennedy, Winston Churchill und Frank Sinatra. Jetzt beschloss man, das Vier-Sterne-Haus zu renovieren. Dafür engagierten die Hoteleigentümer auch einen Gutachter, der das gesamte Gebäude genauestens inspizierte.

Besonders berühmt ist das Hotel für seinen prunkvollen Ballsaal, in dem schon so einige unvergessliche Feste gefeiert wurden und auch die ikonische Bar ist ein Hotspot in diesem Viertel. Doch die oberen Stockwerke standen eine sehr lange Zeit leer- seit den 1970ern! Bis jetzt. Denn der Gutachter drehte auch im verlassenen Part des Hotels seine Runden und sollte es schnell bereuen. Denn er stieß auf einen richtigen Horror-Raum. Das Zimmer war klein, beklemmend und ohne Fenster. Und zu allem Übel steckten in den Wänden auch unzählige Rasierklingen. Ein falscher Schritt und das Ganze hätte ein wirklich grauenhaftes Ende genommen. Da kommt natürlich die Frage auf: Wozu???

Das steckt hinter den Rasierklingen in der Wand

Wie Yahoo News Australia berichtet, machte der Mann Fotos davon und stellte seinen Horror-Fund in eine Facebook-Gruppe für mysteriöse Entdeckungen. Dazu soll er geschrieben haben: „Ich habe den Raum ziemlich schnell wieder verlassen“. Das Posting sorgte für große Verwirrung. Eine Frau kommentiert: „Wer zur Hölle macht so etwas? Ich glaube, damit gewinnst du den Preis für den unheimlichsten Post aller Zeiten“. Und auch viele andere sind sich einig: Das ist wirklich verdammt gruselig.

Doch was steckt wirklich hinter dem creepy Razor-Room? Einige mutmaßten, dass dieser Raum voller Rasierklingen war, um Obdachlose abzuschrecken, die ohne Erlaubnis in dem verlassenen Raum hausen wollten. Doch das Geheimnis hinter diesem Raum ist weit weniger gruselig, als das Ergebnis. Denn Grund für die Rasierklingen in den Gipsplatten ist die Kunst!

Das Künstlerkollektiv NVA, das es mittlerweile nicht mehr gibt, wollte 1999, als Glasgow zur Stadt für Architektur und Design ernannt wurde, „kraftvolle Kunst im öffentlichen Raum“ schaffen. Die Kunst sollte „auf die Verbundenheit der Menschen mit dem baulichen und natürlichen Erbe“ hinweisen. Und dazu fertigte das Kollektiv in den leerstehenden oberen Stockwerken eine eigene Ausstellung an, die Themen wie Verlust und Dysfunktion in einer verfallenen Umgebung widerspiegelten.

Das Foto des Grusel-Raumes könnt ihr euch hier ansehen.