Für viele Menschen ist die Vorstellung von zwei Personen des gleichen Geschlechts, die sich lieben und intim miteinander sind, befremdlich: sie nennen Homosexualität „unnormal“, „unnatürlich“, „falsch“, „unmoralisch“.

Auf der ganzen Welt kämpfen Menschen um die Rechte, das Ansehen und die Gleichberechtigung Homosexueller, immer wieder kommt es zu blutigen Auseinandersetzungen und zu kaltblütigen Morden an Homosexuellen – wie jüngst bei einem Attentat einem Club in Florida oder im Fall der türkischen Transsexuellen und LGBT-Aktivistin Hande Kader.

Warum manche Menschen, vor allem Männer, als Schwulenhasser auftreten und sich dermaßen an gleichgeschlechtlicher Liebe stören, wurde im Journal of Sexual Medicine erklärt: In einer Untersuchungen der University of Geneva wurde herausgefunden, dass homophobe Menschen ein Interesse an der Darstellung von Homosexualität haben und eher zu Homosexualität neigen.

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Test durch Eye-Tracking

Forscher der University of Geneva haben eine Gruppe Männer untersucht, die sich in vorigen Tests als homophob erwiesen haben, sowie Männer, die keine negative Einstellung gegenüber gleichgeschlechtlicher Liebe aufzeigten. Man wollte dadurch herausfinden, ob es stimmt, dass homophobe Männer ablehnend auf homosexuelle Stimuli reagieren.

Bei diesem Experiment wurde den Testpersonen Bilder von homo- und von heterosexuellen Paaren gezeigt. Dabei wurden die Augenbewegungen gemessen. Das Ergebnis: Der Blick homophober Männer ruhte deutlich länger auf dem homosexuellen Paar.

Homophobe Männer sind häufiger homosexuell

Diese Studie reiht sich in eine Kette weiterer Untersuchungen, die ähnliches beweisen: Eine Studie der University of Rochester in New York, der University of California und der University of Essex zeigte z.B. schon 2012 auf, dass homophobe Menschen häufiger homosexuell seien.

Netta Weinstein, die Dozentin an der University of Essex und eine der Hauptautoren der Studie meinte: „Möglicherweise fühlen sich diese Menschen durch Schwule und Lesben bedroht, weil Homosexuelle sie an ihre eigenen, ähnlichen Neigungen erinnern.“

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