Das wesentliche Detail der Aufnahme scheinen viele nämlich zu übersehen. Wie die Huffington Post sehr treffend formuliert, handelt es sich bei dem Bild um eine „brillante Komposition“.

In dem Artikel der Zeitung wird die Fotografie wie folgt beschrieben: „Das verschwommene Grün im Vordergrund erinnert uns an den gerade vergangenen Sommer, die braunen Stellen im Hintergrund, die Tupfer welken Laubs, künden bereist von der kälteren Jahreszeit. Ein stimmiges Tableau für die Gestalt, die die Bildmitte dominiert: Ein Mann, gelehnt auf seinen Arm, versunken in seinen Gedanken. Ein moderner ‚Denker‘, ein zeitgenössischer Rodin.“

Damit spielt der Autor des Artikels auf eine von Auguste Rodin gestaltete Plastik an, die er in den frühen Achtzigerjahren schuf. Der französische Bildhauer wollte mit dem aus Bronze gefertigten Werk „Der Denker“ die Grenzen von Himmel und Hölle versinnbildlichen.

Ähnlich wie bei der berühmten Plastik offenbaren sich auch auf dem Wiesn-Foto die Extreme der menschlichen Existenz.

Die Huffington Post schreibt dazu erklärend:

„Sein Körper wirkt entkräftet und müde, seine Lebensgeister gewichen. Dem entgegen gestellt ist eine Figurengruppe im Bildhintergrund: Ein junges Pärchen in landestypischer Kleidung. Der Mann ist, ganz anders als unser Denker, alert, sein Kopf erhoben, seine Sinne geschärft. Die Frau wirkt versunken in ihr Tun, konzentriert, mit geschlossenen Augen. Was auf den ersten Blick wie eine zufällige Momentaufnahme wirkt, gewährt uns auf den zweiten Blick eine tiefe Einsicht. Wir sind Wesen zwischen Mensch und Tier, wie Nietzsche schrieb, sind gefangen zwischen Hölle und Himmel, zwischen höchster Lust und tiefstem Leid. Ein Bild, dass uns Menschen zeigt, wie wir sind.“