Eine schlimme Heuschreckenplage breitet sich derzeit in Ostafrika aus. Seit Monaten fallen riesige Schwärme der Insekten über Kenia, Somalia und Äthiopien her.

Experten befürchten, dass die Plage zu einer Hungersnot in den betroffenen Regionen führen könnte. Denn die Insekten zerstören unzählige Felder und Plantagen.

Heuschreckenplage befällt Ostafrika

Eine der schlimmsten Heuschreckenplagen seit 25 Jahren befällt derzeit unzählige Landstriche in Ostafrika. Seit Monaten fallen dort Schwärme über die Felder her. Ausgelöst wurde die Plage durch starke Regenfälle, die im Zusammenhang mit dem Wetterphänomen stehen, das auch für die verheerenden Waldbrände in Australien verantwortlich ist – der sogenannte Indische-Ozean-Dipol.

Der starke Regen in der Region schaffte ideale Bedingungen für die Wüstenheuschrecke. Denn die feuchte Erde ist perfekt für die Fortpflanzung der Insekten. Zudem verbreiten die Winde in Ostafrika die Schwärme. Experten befürchten nun, dass eine Hungersnot droht. Denn dort herrscht ohnehin bereits Nahrungsmittelunsicherheit. Laut dem UNO-Nothilfebüro OCHA haben etwa 25,5 Millionen Menschen dort derzeit nicht genug zu essen.

2.400 Quadratkilometer große Schwärme

In Kenia ist die Heuschreckenplage besonders schlimm. Ein Schwarm mit hunderten Millionen von Insekten sei laut Medienberichten etwa 2.400 Quadratkilometer groß. An einem Tag können diese Insekten so viel essen, wie 35.000 Menschen. Zudem kann ein Schwarm pro Tag rund 150 Kilometer zurücklegen. Das ist besonders problematisch, denn die meisten Menschen in Ostafrika sind vom Land abhängig, das nun systematisch von den Insekten vernichtet wird.

70 Millionen Dollar Unterstützung notwendig

Die Behörden seien mit dem Kampf gegen diese Insektenplage stark überfordert. Einzig das Sprühen von Pestiziden aus der Luft könnte helfen. Doch dafür bräuchten Kenia, Somalia und Äthiopien finanzielle Unterstützung in der Höhe von rund 70 Millionen Dollar, umgerechnet rund 63 Millionen Euro. Sollte man die Plage demnächst nicht unter Kontrolle bekommen, droht sich die Zahl der Heuschrecken bis Juni auf das 500-fache zu erhöhen, so die Uno-Landwirtschaftsorganisation FAO. Die Plage könnte zudem zum Verlust der kompletten Ernte führen.