Schauspielerin Hayden Panettiere sorgt gerade mit einem emotionalen Geständnis für Aufsehen. In einem Interview berichtet die 32-Jährige von ihrer Alkohol- und Drogensucht. Auch auf das äußerst schwierige Verhältnis zu Tochter Kaya, die mittlerweile bei ihrem Vater Wladimir Klitschko lebt, geht sie dabei ein.

„Ich konnte nur mit Alkohol funktionieren“, so die erschreckenden Worte der erfolgreichen Schauspielerin.

Hayden Panettiere spricht über ihre Suchtkrankheit

„Ich war auf dem Höhepunkt meines Lebens und habe es ruiniert“ – so lauten die ehrlichen Worte einer Schauspielerin, die bereits vor der Kamera und somit auch in der Öffentlichkeit steht, seit sie elf Jahre alt ist. Doch der Ruhm und der Druck, den großer Erfolg mit sich bringt, haben Hayden Panettiere geschadet. Schon sehr früh rutschte sie in eine Drogenabhängigkeit, gefolgt von einer Alkoholsucht. Jetzt spricht die 32-Jährige mit dem People-Magazin erstmals offen über ihr Schicksal und verrät dabei auch, wie es um ihre Beziehung zu Töchterchen Kaya steht.

Mit TV-Produktionen wie „Girls United“, „Nashville“ und „Heroes“ zählte Hayden schon sehr früh zu den erfolgreichsten Schauspielerinnen in Hollywood. Doch schnell musste sie erkennen, dass diese Branche auch Schattenseiten hat, die, wenn man nicht aufpasst, zu einer großen Gefahr werden können. Im Interview mit der US-Zeitschrift erzählt die 32-Jährige, dass man ihr bereits im Alter von 15 Jahren „happy pills“ angeboten habe, damit sie – vor allem in Interview-Situationen – lockerer wirke. Doch leider sollte das der Start einer jahrelangen Drogensucht sein.

„Ich hatte keine Ahnung, dass das unangemessen war oder dass das die Tür zu meiner Drogensucht öffnet“, so die Schauspielerin. Während ihrer Arbeit an Film- und Seriensets versuchte sie vorerst jedoch immer nüchtern zu bleiben. Das gelang ihr aber nicht lange, denn „die Dinge gerieten immer wieder außer Kontrolle“, gesteht Panettiere. „Mit zunehmendem Alter wurden Drogen und Alkohol etwas, ohne das ich fast nicht mehr leben konnte“, berichtet sie offen. Daraus entwickelte sich dann eine richtige Abhängigkeit. Sie konsumierte immer mehr Alkohol und Opioide und versuchte eine lange Zeit, gegen ihre Sucht anzukämpfen.

Fernseh-Star „trennte“ sich von eigener Tochter

Zu ihren bereits bestehenden Problemen kam nach der Geburt ihrer Tochter Kaya auch noch eine postpartale Depression hinzu. Darüber sprach Hayden bereits in der Öffentlichkeit. Doch gegenüber People holt die 32-Jährige jetzt noch weiter aus. Durch die Wochenbettdepression wurde auch ihre Alkoholsucht schlimmer. Das führte auch zu großen Problemen in der Beziehung zu ihrem damaligen Verlobten und Vater ihres Kindes, Wladimir Klitschko. Bis sich die beiden schließlich nach fünf Jahren Beziehung trennten.

Als Kaya 2014 geboren wurde, fühlte Hayden das Mutterglück, von dem immer alle sprachen, einfach nicht. Ganz im Gegenteil, denn die Schauspielerin war alles andere als zufrieden: „Da war einfach diese graue Farbe in meinem Leben“. Eine schlimme Zeit für die junge Mutter. „Ich wollte nie etwas Schlechtes für mein Kind, aber ich wollte keine Zeit mit ihm verbringen“, gesteht sie. Die Folge: Sie verlor die Beziehung zu ihrer Tochter sowie zu ihrem Partner und sich selbst.

„Er wollte nicht in meiner Nähe sein. Ich wollte selbst nicht in meiner Nähe sein“, erinnert sich Hayden. „Aber mit den Opiaten und dem Alkohol tat ich alles, um mich für einen Moment glücklich zu fühlen. Dann fühlte ich mich schlechter als zuvor. Ich befand mich in einem Kreislauf der Selbstzerstörung.“ Ein Kreislauf, aus dem die junge Mutter alleine nicht mehr rauskommen sollte. 2018 fasste sie schließlich einen folgenschweren Entschluss: Sie „trennte“ sich von Tochter Kaya. Denn die heute Siebenjährige lebte von nun an bei ihrem Vater Wladimir in der Ukraine. Das sei die härteste Entscheidung ihres Lebens gewesen, „aber ich wollte ihr eine gute Mutter sein – und das heißt manchmal auch, loszulassen“.

Der Tiefpunkt: Mit Gelbsucht im Spital

Ihre Alkoholabhängigkeit ging dann auch so weit, dass sie sich regelmäßig weggeschlichen habe, um zu trinken. „Ich habe gezittert, als ich aufgewacht bin und habe nur mit Alkohol funktioniert“, so ihre ehrlichen Worte. Neben den mentalen und persönlichen Auswirkungen auf ihr Leben litt auch Haydens physische Gesundheit unter der Sucht. Der Tiefpunkt: Sie musste mit Gelbsucht ins Spital eingeliefert werden. „Die Ärzte sagten mir, dass meine Leber versagen würde“, gab sie zu. „Ich war keine 20-Jährige mehr, die einfach wieder auf die Beine kommen konnte“, so die Schauspielerin rückblickend.

Schließlich habe sie eingesehen, dass sie Hilfe benötigte. „Ich habe viel Arbeit in mich gesteckt und musste bereit sein, unglaublich ehrlich zu sein“, erzählte Panettiere. Vergangenes Jahr nahm sie daher an einer Traumatherapie, einem achtmonatigen Entzug sowie an einer stationären Behandlung teil. „Das war nicht einfach und es gab viele Höhen und Tiefen“, hält sie ihren Ausweg aus der Sucht fest. „Aber ich bereue nicht einmal die hässlichsten Dinge, die mir passiert sind. Ich fühle mich unglaublich erfüllt. Und ich habe das Gefühl, eine zweite Chance zu haben.“

Nächster Schritt: Comeback und Neuanfang

Diese Chance nutzt Hayden jetzt auch aus. Dabei möchte die 32-Jährige eines nicht aufgeben: die Suche nach sich selbst. Denn das ist und bleibt ein wertvoller Prozess, der wohl niemals endet. Damit kann ihr auch der Wiedereinstieg in ihren eigentlichen Beruf gelingen: Die Schauspielerei! Die ersten Schritte hat sie dafür bereits gesetzt. Denn nach vier Jahren Schauspiel-Pause und einem cleanen Neuanfang plant Panettiere im kommenden Jahr auch wieder ihr Comeback auf die Bildschirme. Im sechsten Teil von „Scream“ ist sie bald in ihrer Kultrolle als Kirby Reed zu sehen.