In Manhattan hat am 6. Jänner der Prozess gegen Harvey Weinstein begonnen. Sollte er schuldig gesprochen werden, droht ihm lebenslange Haft.

In mehr als 80 Fällen ist der 67-Jährige der sexuellen Belästigung beschuldigt worden, zwei davon gingen vor Gericht. Unter anderem muss sich der ehemalige Filmproduzent wegen Missbrauch- und Vergewaltigungsvorwürfen verantworten.

Missbrauch-Prozess: Dauer bis zu sechs Wochen

Vor dem Gerichtsgebäude sammelten sich bereits am ersten Tag des Prozesses viele Aktivisten, die mit Plakaten gegen den angeklagten Harvey Weinstein protestierten. Sie fordern Gerechtigkeit für die Frauen, die Opfer des ehemaligen Filmproduzenten wurden. Der Missbrauchsprozess gegen Weinstein sollte bis zu sechs Wochen dauern. Am ersten Tag handelte es sich lediglich um formelle Angelegenheiten. Die Auswahl der Menschen, die als Geschworene dienten, dauerte zirka zwei Wochen. Laut dem Spiegel wurden sie durch das Zufallsprinzip ausgewählt.

Harvey Weinstein droht lebenslange Haft

Nach den Wochen der Anhörung kam es gestern, am 18. Februar zu den abschließenden Worten der Staatsanwälte. Nun liegt das Schicksal des angeklagten 67-Jährigen in der Hand der Geschworenen. Alle zwölf ziehen sich seit gestern zurück, um sich darum einig zu werden, ob er schuldig ist oder nicht. Die Entscheidung muss jedoch einstimmig sein. Sollte die Geschworenen Harvey Weinstein für schuldig halten, droht ihm lebenslange Haft. Das Urteil soll bald verkündet werden.

Harvey-Verteidigerin will Freispruch für den 67-Jährigen

Die Anwältin des ehemaligen Filmproduzenten, Donna Rotunno versuchte bis zu der letzten Minute des Prozesses, ihren Mandanten Harvey Weinstein freisprechen zu lassen. In ihren abschließenden Worten, die an die Geschworenen gerichtet waren, sagte sie: „Hier geht es um Beweise! Es geht nicht um Emotionen, und es ist kein Beliebtheitswettbewerb. In diesem Land sind es unbeliebte Personen, die Jurys am meisten brauchen.“

Das ist jedoch nicht das erste Mal, dass die Anwältin des 67-Jährigen auf sich aufmerksam machte. Erst kürzlich war sie zu Gast im Podcast The Daily und sorgte mir kontroversen Aussagen für Aufregung. Denn dort kamen unter anderem die Missbrauchsvorwürfe ihres Mandanten zu Wort. Die Journalistin Megan Twohey, die mit ihr das Interview führte, fragte die Anwältin, ob sie je sexuell missbraucht wurde. Daraufhin antwortete Donna: „Wurde ich nicht. Denn ich würde mich nie in solch eine Situation bringen.“