Die lang erwartete Dokumentation von und mit Harry und Meghan ist endlich da. Und wie erwartet wollen die beiden Ex-Royals mit einigen Gerüchten und Spekulationen der Vergangenheit aufräumen. Schon im ersten Teil der Dokuserie „Harry & Meghan“ werden deshalb einige Geheimnisse gelüftet.

Die ersten drei Folgen der Dokureihe enthüllen schon einige Details zu Hochzeitsdramen, der britischen Presse und der Beziehung zu den Royals.

1. Das letzte ausgelassene Date

Eigentlich hätten Harry und Meghan ihre Beziehung gerne noch länger geheim gehalten. Doch schon wenige Monate nach Beginn der Beziehung kam die Klatschpresse den beiden auf die Schliche. In der Dokumentation „Harry & Meghan“ enthüllen die beiden, dass der Chef ihres Kommunikationsbüros, Jason Knauf, die beiden darauf aufmerksam machte, dass die Medien die Story am nächsten Tag veröffentlichen würden.

Sie beschlossen deshalb, den letzten Abend in unbekümmerter Freiheit noch so gut es ging zu genießen. „Er [Harry] sagte: ‚Na ja, wenn es morgen rauskommt, lass uns heute Abend Spaß haben'“, erinnert sich Meghan. Die „Spaßgranate“ wurde also gezündet. Gemeinsam mit Harrys Cousine Eugenie und ihrem damaligen Freund ging es zu einer Halloween-Kostümparty. Wie Fotos in der Doku zeigen, waren alle verkleidet und nicht mehr wiederzuerkennen – und genossen die Anonymität in vollen Zügen. „Wir sind zusammen zu dieser Halloween-Party gegangen, auf der wir uns komplett verkleiden konnten, ohne dass es jemand mitbekommen hätte“, erinnert sich Harry. „Ich hatte ein Bandana und eine Schutzbrille.“ Und auch Meghan schätzte diesen letzten Abend, denn: „wir dachten uns, das könnte unsere letzte Chance sein, einfach rauszugehen und Spaß zu haben.

2. Kühle Beziehung zur royalen Familie

In der Dokumentation gibt das Paar auch Einblicke in die Beziehung zu den restlichen Royals. Wie schon in dem Interview mit Oprah Winfrey richtet sich zwar die größte Kritik der beiden nicht gegen die Familie, sondern gegen die Medien, doch vor allem Meghans Erzählungen zeigen: auch in der Familie gab es Reibungspunkte.

Denn Meghan erzählt unter anderem von ihrem ersten Kennenlernen mit Kate und gesteht: so hatte sie sich das nicht vorgestellt. „Als Will und Kate vorbeikamen und ich sie zum ersten Mal traf, erinnere ich mich, dass ich zerrissene Jeans trug und barfuß war“, so Meghan. „Ich war schon immer eine Umarmerin. Mir war nicht klar, dass das für viele Briten wirklich schockierend ist.“ Es scheint also ganz so, als wäre Meghans Art nicht erwidert worden, denn sie gesteht: „Ich glaube, ich habe sehr schnell begriffen, dass sich die äußere Förmlichkeit auf das Innere überträgt. Dass es eine nach vorne gerichtete Art des Seins gibt. Und dann schließt man die Tür und denkt sich: ‚Oh, toll. Okay, jetzt können wir uns entspannen.‘ Aber diese Formalität überträgt sich auf beide Seiten. Und das war für mich überraschend.“

Und auch Harry gesteht: an die große Liebe hat seine Familie zu Beginn der Beziehung wohl nicht geglaubt. „Die Tatsache, dass ich mit einer amerikanischen Schauspielerin zusammen war, hat ihr Urteilsvermögen anfangs wahrscheinlich mehr getrübt als alles andere. ‚Oh, sie ist eine amerikanische Schauspielerin, das wird nicht halten'“, erinnert er sich.

3. Harrys Kampf mit den Medien

Apropos Vorurteile: In „Harry & Meghan“ geht es auch um die Rolle, die die Klatschpresse in der Beziehung der beiden gespielt hat. Denn vor allem Harry betont in dem ersten Teil der Dokureihe, wie groß der Druck der Medien immer schon auf ihm lastet – und wie schwierig es deshalb für ihn war, mitanzusehen, wie seine große Liebe von den Medien gequält wurde.

Denn Harry selbst kennt den Kampf mit den Medien seit seiner Geburt: „Die meisten meiner Erinnerungen bestehen darin, dass ich von Paparazzi überschwemmt wurde“, erinnert er sich. Er lobt seine Mutter, die verstorbene Diana, und betont, dass sie unermüdlich versucht hat, ihn und seinen Bruder vor den Medien und unzähligen Fotografen zu schützen. Doch schon von Klein auf waren Paparazzi Teil seines Alltags. „Innerhalb der Familie, innerhalb des Systems, lautet der Ratschlag, der immer gegeben wird: ‚Reagiere nicht. Lass dich nicht darauf ein.'“

Eine Regel, die Meghan nicht kannte – und deshalb bei ihrer ersten Konfrontation mit den Paparazzi in einen Fettnapf trat. Denn sie sprach mit den Fotografen, grüßte sie und lächelte ihnen zu. Was für Meghan eine freundliche Geste war, wurde von den britischen Medien gleich umgedeutet, erinnert sich das Paar. Denn Harry warnte Meghan schon damals: ein Lächeln wird schnell als eine Einladung gesehen oder ein Zeichen, dass die junge Frau die Aufmerksamkeit genieße.

4. Harry äußert sich zu Nazi-Uniform-Skandal

Ein Teil der Dokumentation widmet sich auch Harrys schwieriger Vergangenheit. Der 38-Jährige reflektiert über seine Eskapaden, die in den Medien breitgetreten wurden und erzählt, wie es für ihn als Teenager war, ständig von den Medien verfolgt zu werden. Letztlich äußert er sich zu einem Fall der Vergangenheit, für den er sich bis heute schämt: 2005 trug der damals 21-Jährige eine Nazi-Uniform zu einer privaten Party und schockte die Welt. Ein Vorfall, den er heute als „größten Fehler meines Lebens“ bezeichnet. Nach dem Vorfall habe er bewusst versucht, aus diesem Fehler zu lernen und sich unter anderem mit einem Holocaust-Überlebenden getroffen.

5. Das Hochzeits-Drama mit Meghans Vater

Über Meghans Vater Thomas wurde in den vergangenen Jahren schon viel diskutiert. Kurz vor der Hochzeit der beiden sorgte er für Aufsehen, als er angeblich Fotos für die Paparazzi inszenierte. An Meghans Hochzeit nahm er dann aufgrund eines Herzinfarktes nicht Teil. Eine Information, die Meghan über „TMZ“ erfuhr, denn ihr Vater beantwortete in den Tagen vor der Hochzeit ihre Anrufe nicht mehr. Stattdessen bekam Meghan vorwurfsvolle Textnachrichten. „Er nannte mich ‚Meghan'“, erinnert sie sich an eine der Nachrichten. „Ich dachte: ‚Er hat mich noch nie Meghan genannt, seit ich auf diesem Planeten lebe.'“ Meghan vermutet deshalb, dass es sich um einen Betrüger handelte und nicht um ihren Vater.

Die Art und Weise, wie Thomas seine Tochter für Geld an die Medien auslieferte, zerstörte die Beziehung der beiden jedoch letztlich. Ein harter Schlag für Meghan, die sich in der Dokureihe als „Daddy’s Girl“ bezeichnet. Und auch Harry betont, wie schwierig dieser Streit für die Beziehung der beiden war. Denn er fühlt sich schuldig an der Auseinandersetzung. „Natürlich ist es unglaublich traurig, was passiert ist. Sie hatte vorher einen Vater, und jetzt hat sie keinen Vater“, erzählt er. „Ich habe das geschultert. Denn wenn Meg nicht mit mir zusammen wäre, dann wäre ihr Vater immer noch ihr Vater.“

6. Deshalb durfte Meghan ihre Nichte nicht zu ihrer Hochzeit einladen

Auch Meghans Halbschwester Samantha war ein Streitpunkt. Denn ähnlich wie ihr Vater verkaufte auch sie Geschichten an die Klatschpresse. Und das, obwohl die beiden seit einem Jahrzehnt keinen Kontakt mehr hatten, betont Meghan: „Ich kenne deinen zweiten Vornamen nicht. Ich kenne deinen Geburtstag nicht. Du erzählst diesen Leuten, dass du mich großgezogen hast, und nennst mich ‚Princess Pushy‘.“

Doch zu Samanthas Tochter, Ashleigh, hatte Meghan ein gutes Verhältnis. Ashleigh lebte nicht bei ihrer Mutter, sondern wurde von den Eltern ihres Vaters großgezogen. Meghan und sie hatten viel Kontakt, reisten gemeinsam und beschreiben ein fast schwesterliches Verhältnis zueinander. Dennoch hatten die Taten ihrer Mutter Konsequenzen. Denn nach all den öffentlichen Eskapaden und Klatschartikeln rund um Samantha durfte Ashleigh nicht zu Meghans Hochzeit.

„Wie erklären wir, dass diese Halbschwester nicht zur Hochzeit eingeladen ist, die Tochter der Halbschwester aber schon“, schildert Meghan die Schwierigkeiten damals. „Bei Ashleigh war die Beratung damals so, dass sie nicht zu unserer Hochzeit kommen sollte.“ Eine Entscheidung, die Meghan als „schmerzhaft“ bezeichnet. Und auch Ashleigh, die in der Netflix-Dokureihe interviewt wird, erklärt, wie schwierig die Situation war. „Ich glaube, ich habe gesagt, dass ich auf einer gewissen Ebene verletzt war, aber ich habe verstanden, woher es kam“, erinnert sie sich. „Zu wissen, dass diese Beziehung, die mir so wichtig ist, wegen meiner biologischen Mutter auf diese Weise beeinträchtigt wurde … das Gefühl zu haben, dass sie mir weggenommen wurde, war hart.“

7. Meghans Mutter spricht erstmals öffentlich

Die wohl größte Überraschung der ersten drei Folgen von „Harry & Meghan“ war aber, dass Meghans Mutter, Doria Ragland, erstmals ausführlich ihre Seite der Dinge erzählte. Sie nennt die vergangenen Jahre in der Öffentlichkeit „herausfordernd“. Denn obwohl sie schnell wusste, dass diese Beziehung die große Liebe war, waren die Komplikationen auch für sie stark spürbar. Denn in dem Interview bezieht sie ganz klar Stellung zu der Art und Weise, wie die Medien ihre Tochter behandelt haben.

Schon bei den ersten Schlagzeilen war ihr klar: hier ging es um rassistische Vorurteile. „Ich sagte zu ihr – und ich erinnere mich sehr genau daran -, dass es hier um Rasse geht“, erzählt sie. „‚Du willst es vielleicht nicht hören, aber das ist es, was auf uns zukommt‘.“

Das Handeln ihres Ex-Mannes verurteilt sie in den ersten drei Folgen ebenfalls und erzählt auch, welche Auswirkungen die Beziehung von Harry und Meghan auf ihr Leben hatten. Denn auch sie wurde von Paparazzi auf Schritt und Tritt verfolgt. „Ich fühlte mich oft unsicher“, betont sie. „Ich konnte nicht einfach mit meinen Hunden spazieren gehen, ich konnte nicht einfach zur Arbeit gehen. Es war immer jemand da, der auf mich wartete und mir folgte.“