Du liegst nachts gechillt in deiner Badewanne. Plötzlich bemerkst du, die Dachlupe ist offen und es durchfährt dich wie ein Blitz. Denn jetzt fügen sich sämtliche Ereignisse der letzten Zeit wie ein Puzzle zusammen: Jemand ist in deiner Wohnung!

Dieses Horrorerlebnis passierte einer jungen Frau in einer Kleinstadt in Washington.

Schon in der ersten Nacht hörte ich Schritte

Die amerikanische Zeitung The Guardian teilt immer wieder Erfahrungen ihrer Leser. In einer dieser Geschichten berichtet nun eine Frau, wie sie Mitte der 90er ihre Wohnung unwissentlich mit einem Fremden teilte. Die damals 20-Jährige zog nach Enumclaw, einem Bauernkaff im US-Bundesstaat Washington, um ihrem Bruder nahe zu sein. Dort bezog sie ein kleines Appartement im obersten Stockwerk. Schon in der ersten Nacht dachte sie, Schritte über sich zu hören. Im Laufe der Zeit bemerkte sie immer wieder, dass Dinge verloren gingen. Von einem Sixpack Limonade, von dem sie eines trank, waren plötzlich nur noch vier übrig. Genauso erging es ihr mit Suppenpackungen und anderen Lebensmitteln. Zudem bemerkte sie, dass Türen, die sie ursprünglich offen gelassen hatte, plötzlich verschlossen waren oder umgekehrt.

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Ok, spätestens hier hätten wir uns schon aus dem Staub gemacht. Die junge Dame fand die Situation zunächst aber amüsant und hatte ihren Bruder, der einen Schlüssel besaß, in Verdacht. Sie legte sich einen Welpen zu. Da der Welpe noch nicht stubenrein war, hielt sie ihn während ihrer Arbeitszeit im Badezimmer. Dann wurde ihre Wohnung überflutet. Als sie nach Hause kam, fand sie die Hundedame im Waschbecken vor. Jemand musste die winzige Dame dorthin gebracht haben, um sie zu retten.

Die Wohnung hatte eine Dachluke

Sie hörte weiterhin Schritte. In der Decke befand sich eine Luke, von der sie annahm, dass diese zu einem Dachboden führte. Und so erkundigte sie sich bei der Vermieterin, ob jemand da oben sein könnte. Diese versicherte ihr aber nur, „Auf keinen Fall, es sind wahrscheinlich Eichhörnchen oder Waschbären.“ Die junge Frau verdrängte die Sache wieder. Bis zu dem Tag, an dem sie krank von der Arbeit zu Hause bleiben musste. Sie chillte den ganzen Tag gemütlich auf der Couch und ließ sich abends ein Bad ein. Als sie bei Kerzenschein im Wasser lag, bemerkte sie plötzlich, dass die Dachluke offen war. Schockstarre! Sämtliche Ereignisse, machten nun Sinn. Die Schritte, das fehlende Essen, der Welpe im Waschbecken – jemand war in ihrer Wohnung!

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Ihr erster Gedanke war „wenn er meinen Tod gewollt hätte, wäre ich tot“. Immerhin hatte der Unbekannte ein halbes Jahr Zugang zu ihrer Wohnung. Da die Person groß sein musste, um ohne Leiter auf die Luke zu kommen, nahm sie an, dass es ein Mann sein musste. Sie versuchte cool zu bleiben, um ihn nicht zu erschrecken. Schließlich sollte er nicht wissen, dass sie nun Bescheid wusste. Sie stieg langsam aus der Wanne und ging nackt ins Schlafzimmer um ihren Bademantel zu holen (fragt uns nicht warum). Dabei ging sie an dem Spiegelschrank vorbei, in dem sie ihn vermutete. Dann ging sie in die Küche, holte einen Hammer und rief ihre Schwägerin an. „Ich glaube, es ist jemand in meinem Haus“, flüsterte sie.

Der beste Mitbewohner aller Zeiten

Ihr fragt euch jetzt wie die Story wohl zu Ende ging. Und wir wollen mal nicht so fies sein. Die Dame lief nach draußen, wo auch gleich ihre Schwägerin eintraf. Weil es Mitte der 90er ja leider noch keine Handys gab, machten sich die Damen ins Haus der Schwägerin auf, um dort die Polizei zu rufen. Als die eintraf, war die Wohnung leer. Am Dachboden fanden sie einen Schlafsack, etwas Essen und ein Buch. Die junge Dame kündigte am nächsten Morgen ihren Mietvertrag.

Der Eindringling wurde nie gefasst und es blieb unklar was dieser dort wollte. In der kleinen Stadt gab es keine sichtbaren Obdachlosen. Wie aus den Erzählungen im Guardian hervorgeht, hatte die Frau noch ordentlich an dem Erlebten zu knabbern. Sie fühlte sich ständig beobachtet und wohnte nie mehr in einer Wohnung mit Dachboden. Alles in allem hatte sie aber Sympathie mit ihrem geheimen Mitbewohner. „Ehrlich gesagt war er der beste Mitbewohner, den ich je hatte. Er blieb für sich, war still und stellte immer die Klobrille ab“.