Eine extreme Hitzewelle in Grönland bringt dort gerade riesige Eismassen zum Schmelzen. Experten sind beunruhigt, denn diesen Sommer schmilzt das Eis schneller als sonst. Und das kann schlimme Auswirkungen auf den gesamten Globus haben. 

Die Hitzewelle aus Europa hat nun auch den Norden erreicht und bringt das Eis in Grönland zum Schmelzen. Und das ist extrem problematisch, denn die Eisdecke dort ist die zweitgrößte der Welt.

Hitzewelle in Grönland: Eis schmilzt

Experten schlagen bereits Alarm. Wenn dort das Eis schmilzt, betrifft das nicht nur Grönland, sondern uns alle. Denn das wirkt sich auf den Meeresspiegel und infolgedessen auch auf Ökosysteme, Meeresströmungen und sogar das Wetter aus. Dass das Eis im Sommer in Grönland schmilzt, sei normal, allerdings begann die Eisschmelze heuer früher als sonst. Die aktuelle Hitzewelle beschleunigt das Schmelzen nun zusätzlich.

Alleine gestern, am 31. Juli, erreichte die Hitzewelle einen neuen Rekord. Mindestens ein Millimeter der Eisdecke ist geschmolzen, das sind mehr als 10 Milliarden Tonnen Eis an einem Tag. Auch für heute werden weitere Rekordwerte erwartet.

Experten warnen vor Eisschmelze

Vorhersagen gehen davon aus, dass die Temperatur auf knapp unter null Grad steigen wird. Das sei ungewöhnlich warm für Grönland, das mit seiner knapp 3000 Meter dicken Eisschicht direkt über dem Meeresspiegel liegt. Man gehe davon aus, dass der Rekord von 2012 dieses Jahr gebrochen wird. Damals verlor die Region rund 450 Milliarden Tonnen Eis, das entspricht etwa 14.000 Tonnen Eis pro Sekunde, so Jason Box, Professor und Eisklimatologe beim Geologischen Dienst von Dänemark und Grönland gegenüber CNN. Alleine im Juli sind heuer bereits 160 Milliarden Tonnen Eis geschmolzen. Umgerechnet sind das rund 64 Millionen Olympische Schwimmbecken, so Clare Nullis, Sprecherin der UN-Organisation für Meteorologie.

Extrem ist die neue Norm

Experten warnen vor den Auswirkungen, die die Eisschmelze auf den gesamten Globus hat. So war auch bereits 2012 das Schmelzen der Grönland-Eisdecke für die Überflutungen in Großbritannien 2015 und 2016 verantwortlich, so Box. Und nicht nur die aktuelle Hitze in Grönland sei extrem, auch die Kältephasen in der Regionen erreichten bereits neue Rekorde. Extremwerte seien in Zukunft die Norm, so Experten.