Der ehemalige „Grey’s Anatomy“-Hauptdarsteller Isaiah Washington erhebt schwere Vorwürfe gegen die Erfolgsserie und spricht von schlimmen Zuständen am Set. Besonders „McDreamy“-Darsteller Patrick Dempsey soll die Stimmung vermiest haben.

Washington hat auch eine Erklärung, warum bisher kein Schauspieler etwas gesagt hat.

„Niemand wollte ihn in der Serie haben“

Den meisten „Grey’s Anatomy“-Fans ist Isaiah Washington als Dr. Preston Burke bekannt. Als Lebensgefährte von Cristina Yang wurde er zu einem der Hauptdarsteller der ersten drei Staffeln und sorgte für viel Drama und Aufregung in der Krankenhaus-Serie. Dass es aber auch hinter den Kulissen einiges an Drama und Auseinandersetzungen gab, erzählt er jetzt in einem Interview mit Tavis Smiley.

Denn wie Washington erklärt, war das Set-Umfeld ziemlich toxisch. Besonders große Probleme habe er mit Patrick Dempsey gehabt, der in der Serie den traumhaften „McDreamy“ spielte. Dempsey sei „vom ersten Tag an kein netter Kerl“ gewesen. In dem Interview nennt er Dempsey einen „totalen Tyrannen“.

Am Set habe es den Ruf gegeben, Dempsey sei ein „Pilot-Gift“ gewesen; also ein Schauspieler, der für die Aufnahme einer Serie eine Bürde darstellt. „Niemand wollte ihn in der Serie haben, sie wollten Rob Lowe“, erklärt Washington. Doch Dempsey wurde schnell zum absoluten Serienliebling.

„Grey’s Anatomy“: Washington fühlte sich am Set unwohl

Washington selbst fühlte sich am Set nie wohl, betont er in dem Interview. Vielmehr hatte er den Eindruck, „dort nie erwünscht“ zu sein. „Jeden Tag war ich ein Problem, das daran erinnert wurde: ‚Du bist die Nummer 4 auf dem Drehplan‘„, erklärt er in dem Gespräch. Ihm war Dempseys Ruf schon länger bewusst; er hatte gehört, dass dieser „Kate Walsh [Anm. sie spielte Addison Montgomery] aus dem Fenster geworfen und T.R. [Anm. er spielte George O’Malley] terrorisiert“ habe.

Ellen Pompeo soll Schweigegeld akzeptiert haben

Aber warum hat damals niemand etwas zu Dempseys schlechtem Benehmen gesagt? Auch auf diese Frage hat Washington eine Antwort. Denn er wirft Hauptdarstellerin Ellen Pompeo – die die Rolle der Meredith Grey übernimmt – vor, „Schweigegeld“ angenommen zu haben.

Zwar sagt er nicht genau, wer ihr dieses Geld gegeben haben soll, aber er spricht von einer Summe von fünf Millionen Dollar. Diese soll sie erhalten haben, um „der Welt nicht zu erzählen, wie toxisch und ekelhaft Patrick Dempsey am Set wirklich war“, schildert Washington. Kurze Zeit später unterschrieb Pompeo einen neuen Vertrag für ihre Rolle und wurde mit einem Gehalt von 20 Millionen Dollar zur bestbezahlten Fernseh-Schauspielerin.

„Grey’s Anatomy“-Skandal war Vorwand?

Währenddessen klagt Washington, dass sein Verhalten am Set ausgenutzt wurde, um das von Patrick Dempsey zu vertuschen. Denn Washington und Dempsey hatten einen Streit, der später gegen Washington verwendet wurde und zum ersten großen Skandal rund um „Grey’s Anatomy“ führte. Denn kurz nach dem Streit wurde 2006 bekannt, dass Washington während eben dieser Auseinandersetzung eine homophobe Beleidigung gegenüber T.R.Knight gesagt haben soll. Mehrere Zeugen bestätigten dies.

Was folgte war ein medialer Aufruhr, Washington musste sich öffentlich für sein Verhalten entschuldigen, ging in Therapie und verließ die Serie letztendlich. Heute sagt er aber, dass es die Beschimpfung in der Form nie gegeben hat und der Streit bewusst gegen ihn verwendet wurde.

Mittlerweile ist Washington übrigens nicht mehr alleine mit seinen Anschuldigungen gegen Dempsey. Denn erst vor Kurzem sprach ein Produzent in dem Enthüllungsbuch „How to Save a Life: The Inside Story of Grey’s Anatomy“ von Dempseys toxischem Benehmen. „Einige Darsteller hatten alle möglichen Arten von PTSD mit ihm„, erklärt Produzent James D. Parriott in dem Buch und beschreibt, dass Dempsey oft „das Set terrorisiert“ habe.

Das gesamte Interview kann man hier nachhören!