Die Klimaaktivistin Greta Thunberg polarisiert. Nachdem schon der US-Präsident Donald Trump mit einem sarkastischen Tweet seinen Unmut über die 16-jährige Schwedin geäußert hat, meldet sich nun auch Russlands Präsident Waldimir Putin zu Wort. Sie sei ein „ernsthaftes“ Mädchen, das komplexe globale Themen aber nicht verstehe.

Putin hat außerdem Sorge geäußert, das Mädchen könne manipuliert worden sein, um den Interessen anderer zu dienen.

Putin glaubt, Greta Thunberg wird ausgenutzt

Greta Thunberg protestiert seit August 2018 gegen die globale Klimapolitik. Immer wieder warnt die Schülerin vor den Folgen des Klimawandels und ermahnt Politiker, endlich zu handeln. Sie inspirierte durch ihren Einsatz weltweit junge Leute, für eine bessere Klimapolitik auf die Straße zu gehen. Dadurch entstand die „Fridays For Future“-Bewegung. Doch nicht jeder ist von der jungen Aktivistin begeistert. Immer wieder äußern sich Politiker kritisch über Thunberg. Nun meldete sich auch der russische Präsident Wladimir Putin. „Ich teile den Jubel über Greta Thunberg nicht“, erklärt er. Sie sei zwar ein „ernsthaftes Mädchen“, das komplexe globale Themen aber nicht verstehe. Außerdem deutete er an, dass man die Schwedin manipuliert habe, um den Interessen anderer zu dienen. Während eines Energieforums in Moskau sagte er am 2. Oktober: „Es ist bedauerlich, wenn jemand Kinder und Jugendliche in seinem Interesse nutzt.“

Hass gegen Thunberg

Während viele Jugendliche die 16-jährige Klimaaktivistin bewundern und ihrem Vorbild folgen, gibt es mittlerweile auch viele Kritiker. Eine Umfrage des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND) hat beispielsweise ergeben, dass zwei Drittel der Befragten gegen eine Auszeichnung Thunbergs mit dem Friedensnobelpreis sind. Aber auch immer mehr Politiker, wie beispielsweise Donald Trump und Wladimir Putin äußerten schon ihre Abneigung gegen das 16-jährige Mädchen.

Es scheint, als würden sich vor allem Männer daran stoßen, dass die Schwedin den Kampf gegen den Klimawandel anführt. Auch in Österreich hat sich der ehemalige Weltraum-Springer Felix Baumgartner auf Facebook negativ über sie geäußert. In seinem Post nennt er ihren Aktivismus unter anderem „hysterisches Geschrei“. Auch Jeremy Clarkson, der britische Moderator, der vielen noch aus der Serie „Top Gear“ bekannt sein dürfte, bezeichnete Thunberg vor Kurzem als „verwöhnte Göre“.

„Radikale Veränderungen sind für Menschen bedrohlich“

Der Medienpsychologe Tobias Rothmund glaubt die Gründe für den Hass gegenüber Greta Thunberg zu kennen. Im Interview mit „derwesten.de“ erklärt er, dass für ihn der „Widerstand gegen Veränderung“ der ausschlaggebende Punkt ist. „Radikale schnelle Veränderungen sind für viele Menschen bedrohlich. Es ist kein Wunder, dass die Politik sich in der Klimapolitik schwertut mit radikalen Schritten“, sagt er. Viele Menschen würden in den persönlichen Attacken gegen die 16-Jährige ihre Angst vor Veränderungen kanalisieren.