Kurze Shopping-Ausflüge sind aufgrund des Corona-Lockdowns derzeit nicht drinnen. Selbst große Modehäuser wie H&M werden ihre Kleidungsstücke nicht los. Greenpeace warnt nun vor einer drohenden Vernichtungswelle.

Aufgrund der Corona-Pandemie droht der Wegwerf-Trend zu eskalieren

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace warnt vor einer Warenvernichtung

1, 2 und nun schon 3. Seit Beginn der Corona-Pandemie mussten die Kleidungsgeschäfte bereits dreimal ihre Pforten schließen. Obwohl die Online Geschäfte großer Riesen wie H&M und Zara florieren machen diese aufgrund des geschlossenen Handels deutlich weniger Umsatz. Die Folge: unverkaufte Ware bleibt in den Lagern liegen und wird zum Problem.

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace warnt nun vor einer drohenden Vernichtungswelle. Wie die nachhaltige Zeitschrift „Utopia“ schreibt, sollen sich laut Schätzungen der deutschen Handelsverbände bis Ende Jänner alleine in Deutschland 500 Millionen unverkaufter Modeartikel in den Lagerhäusern anhäufen.

Greenpeace fordert Unterstützung von der Politik

Betroffen sind davon vor allem saisonale Artikel wie Wintermäntel, die sich im Frühjahr-Sommer kaum verkaufen lassen. Was mit der liegen gebliebenen Ware passiert ist noch unklar. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace befürchtet jedoch, dass ein Großteil der Kleidung zerstört werden wird. Haben doch Ketten wie H&M, Burberry und Co. schon in der Vergangenheit damit Schlagzeilen gemacht, ihre unverkaufte Ware zu verbrennen.

Eigentlich ist die Neuware „gebrauchstauglich“ und dürfe laut gesetzlicher Regelung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes nicht im Abfall landen. Ob die großen Modeketten aber Konsequenzen zu befürchten haben bleibt fraglich. Greenpeace richtet daher einen offenen Brief an die zuständigen Behörden. Diese sollen die großen Modeketten dazu auffordern, die Ware nicht zu vernichten.

Corona hat die Folgen der schnelllebigen Mode-Industrie nun verschärft

Für diese ist es offenbar lohnenswerter makellose Kleidung zu entsorgen, als die Ware für die nächste Saison aufzubewahren. „Mit ihren grotesk beschleunigten Zyklen hat die Fast-Fashion-Industrie in der Pandemie Millionen unverkaufter T-Shirts, Hosen, Schuhe und anderer Kleidung zu Wegwerfartikeln degradiert“, sagte Greenpeace-Konsumexpertin Viola Wohlgemuth gegenüber der „Welt“.

Die Konsumexpertin plädiert nun an die Mode-Industrie die Corona-Krise zur Entwicklung neuer Geschäftsmodelle zu nutzen. Anstatt dem vorantreiben von Fast-Fashion müsse diese der Verschwendung von Ressourcen vorbeugen und langlebigere Kleidung forcieren.