Unterhalb des Mars-Südpols gibt es einen See aus flüssigem Wasser. Das gilt seit seiner Entdeckung 2018 als ziemlich sicher. Eine neue Studie will das bestätigen und hat auch gleich ein ganzes System an unterirdischen, flüssigen Salzseen entdeckt.

Die Daten dazu lieferte die Sonde „Mars Express“ der europäischen Weltraumorganisation ESA.

Komplex aus unterirdischen Salzwasserseen

Laut den Daten ist der See rund 20 mal 30 Kilometer groß und von kleineren Tümpeln umgeben. Die Forscher vermuten, dass eine Konzentration von Perchloratsalzen das Wasser darin flüssig hält. Das Wasser ist also so salzig, dass es nicht gefriert. Perchlorat ist ein Ion beziehungsweise ein geladenes Teilchen, das aus einem Chlor-Atom besteht, welches von vier Sauerstoffatomen umgeben ist. Es ist ein schwaches Oxidationsmittel, das Sauerstoff freisetzen kann. Auf der Erde findet man Perchlorate nur in äußerst trockenen Regionen wie etwa in der Atacama-Wüste in Chile.

Dass Wasser auf dem Mars existiert, ist schon länger bekannt. Auch Anzeichen von flüssigem Wasser gibt es schon länger. Die Oberfläche ist zum Teil von sich schlängelnden Kanälen bedeckt, die wie ausgetrocknete Flussbetten aussehen. Die nördliche Marshälfte könnte sogar von einem Meer bedeckt worden sein. Doch das Wasser verflüchtigte sich in den Weltraum, so die Vermutung, und nur Reste blieben, wahrscheinlich in gefrorener Form im Boden.

Leben auf dem Mars?

Die Ergebnisse der aktuellen Studie untermauern nun die Hypothese, dass flüssiges Wasser vorhanden ist, welches sich auf mehrere Gebiete verteilt. Dies sei „besonders aufregend“, schreiben die Wissenschaftler, da Mikroorganismen in dem Wasser leben könnten. Die Perchlorat-Solen könnten demnach genügend Sauerstoff für aerobe Mikroorganismen bieten.