Mit Tessa Ganserer und Nyke Slawik ziehen zum ersten Mal in der Geschichte zwei offen lebende Transmenschen in den Deutschen Bundestag ein.

Beide Transgender-Frauen werden für die Grünen in der neuen Legislaturperiode im deutschen Parlament sitzen.

Zwei Transgender-Frauen ziehen in den Deutschen Bundestag ein

Der Deutsche Bundestag wird diverser. Zum ersten Mal erhalten nun gleich zwei Transgender-Frauen einen Sitz im Parlament: Nyke Slawik und Tessa Ganserer. Der Bundesverband Trans* spricht von einem „historischen Moment“. Die SPD hat die Bundestagswahl nach dem Ergebnis der Auszählung aller Wahlkreise mit 25,7 Prozent gewonnen. Die Grünen errangen mit 14,8 Prozent das beste Ergebnis ihrer Geschichte und wurden drittstärkste Kraft. Sowohl Tessa Ganserer als auch Nyke Slawik ziehen jeweils über die Landesliste in ihrem Bundesland ein. Ganserer kommt aus Bayern, Slawik aus Nordrhein-Westfalen.

„Ich hoffe, dass wir (…) die jahrelange Bevormundung queerer Menschen beenden können.“

„Wahnsinn! Ich kann es noch gar nicht so recht fassen“, twitterte Slawik noch am Sonntagabend. „Ich hoffe, dass wir heute ein neues Kapitel der Selbstbestimmung in der Politik aufschlagen und die jahrelange Bevormundung queerer Menschen beenden können.“

Auch Tessa Ganserer freute sich im Gespräch mit dem Bayrischen Rundfunk über das „super Ergebnis“. Das sei ein Zeichen für eine offene und tolerante Gesellschaft. Ganserer, die bisher für die Grünen im bayrischen Landtag sitzt und im Wahlkreis Nürnberg-Nord antrat, sicherte sich das Mandat auf Platz 13 der bayrischen Landesliste. „Ich bin noch ganz überwältigt“, twitterte die 44-Jährige. Sie freue sich riesig auf ihre neue Aufgabe in Berlin. Versehen war der Tweet außerdem mit dem Hashtag #QueerRepräsentanzMatters. Ganserer hatte sich im November 2018 als transsexuell geoutet.

Strenggenommen saß bereits eine Transgenderperson im Bundestag. Jedoch outete sich diese erst nach ihrer Amtszeit.