Frankreich ist das Vorreiterland in Bezug auf Endometriose. Denn wie der französische Präsident Emmanuel Macron jetzt ankündigte, setzt er alles daran, um die Krankheit zu bekämpfen.

Eine eigene Strategie soll dabei helfen, die Erkrankung besser zu verstehen.

Frankreich hat Strategie gegen Endometriose

Wusstet ihr, dass eine von zehn Frauen von Endometriose betroffen ist? Umso erstaunlicher ist es, dass dieses Gebiet noch kaum erforscht ist bzw. man nur sehr wenig darüber weiß. Eine wirkliche Heilung gibt es nicht. Häufig kann man die Schmerzen nur mit Schmerzmittel, Hormonen oder einer Operation lindern. Um mehr über die Krankheit zu erfahren und den unzähligen betroffenen Frauen zu helfen, hat Frankreich jetzt eine Strategie entwickelt, um Endometriose den Kampf anzusagen.

Wie der französische Präsident Emmanuel Macron verkündete, investiert das Land mehr Geld in die Erforschung und Behandlung der Krankheit. Dazu gibt es jetzt sogar einen nationalen Plan. Wenn dieser Früchte trägt, ist Frankreich das Vorreiterland für alle anderen und stellt damit die Weichen, um Betroffenen zu helfen. Denn allein nur in Frankreich leben etwa zwei Millionen Frauen, die an der Krankheit leiden – weltweit sind es sogar mehr als 180 Millionen. Hierbei sind sich Ärzte aber sicher, dass die Dunkelziffer noch viel höher sei, da viele nicht wissen, dass sie daran erkrankt sind.

„Ein Problem der Gesellschaft“

„Endometriose ist nicht nur ein Problem für die betroffenen Frauen, es ist ein Problem der Gesellschaft“, so Macron auf Twitter. „Die nationale Strategie, die wir auf den Weg bringen, gibt Millionen von Mädchen und Frauen Hoffnung auf eine bessere Lebensqualität“, erklärt der Präsident.

„Sie heißen Sandrine, Lola, Charlotte oder Enora“, so der Politiker weiter in der Videoübertragung. „Sie sind erschöpft, erschöpft von Schmerzen, die bis zur Ohnmacht führen können.“ Zu den Hauptzielen der französischen Regierung gehöre es jetzt, „die Notwendigkeit, eine umfassende, personalisierte und gerechte Versorgung im ganzen Land zu gewährleisten, die Ausbildung von Gesundheitsfachkräften zu stärken und die Notwendigkeit, in die Forschung zu investieren, um das Wissen über die Krankheit zu erweitern“.

Dafür werden eigene regionale und auf Endometriose spezialisierte Zentren aufgebaut. So soll anhand der Forschung die Diagnosezeit verkürzt sowie die Erforschung der Ursache vorangetrieben werden. Einen großen Teil zu diesem Schritt hat die Gynäkologin und Europapolitikerin Chrysoula Zacharopoulou beigetragen. Durch ihr Engagement konnte man bereits einige Erkenntnisse sammeln. Zudem ist sie eine treibende Kraft, dass Frankreich den Kampf gegen die Krankheit aufnimmt.

Abschließend bekräftigt der Präsident noch, dass Endometriose eine Krankheit sei, die allen Menschen bekannt gemacht werden müsse: „In der Schule, an der Universität, zu Hause, im Büro und sogar in medizinischen Kreisen.“

Was ist Endometriose überhaupt?

Die Krankheit verursacht oft starke Schmerzen und kann in besonders schlimmen Fällen auch dafür verantwortlich sein, dass man keine Kinder bekommen kann. Auslöser für die Schmerzen ist ein Gebärmutterschleimhaut-ähnliches Gewebe, das außerhalb der Gebärmutterhöhle, etwa im Bauchraum wächst und sich ausbreitet. Auch wenn es gutartig ist, kann es zu Problemen führen.

Denn die abgelöste Schleimhaut kann nicht einfach so wie bei der Monatsblutung abfließen, sondern bleibt im Körper. Die Folge können Entzündungen und Verwachsungen sein. Außerdem können sich blutgefüllte Hohlräume im Eierstock (auch bekannt als Zysten) bilden. Und manchmal können selbst betroffene Organe dadurch nicht mehr richtig arbeiten.

Das Gewebe wächst außerhalb der Gebärmutterhöhle. Bild: Ok Sotnikova / Shutterstock

Wie sich Endometriose-Herde überhaupt bilden und warum einige Frauen dadurch starke und andere kaum Beschwerden haben, ist bislang ungeklärt. Und genau hier setzt jetzt die Strategie an, die Frankreichs Präsident Emmanuel Macron präsentiert hat.