Am Mittwoch spielt die deutsche gegen die ungarische Nationalmannschaft in der Münchner Allianz Arena. Für das EM-Spiel will die Stadt München ein ganz besonderes Zeichen setzen. Aus Solidariät mit der LGBTQ+ Community in Ungarn will sie die Allianz Arena in den Pride-Farben erleuchten lassen. Nun fehlt nur noch die Zustimmung der UEFA.

Ungarn hatte zuletzt ein umstrittenes LGBTQ+ Gesetz erlassen, das die Darstellung von Homosexualität stark einschränkt. Die bunte Beleuchtung des Stadions soll eine Protestaktion sein.

Allianz Arena soll bei EM-Spiel in Pride-Farben aufleuchten

Erst kürzlich hatte Ungarn trotz heftiger Proteste ein umstrittenes Gesetz erlassen, das den Zugang für Jugendliche zu Informationen über Homosexualität und Transidentität massiv einschränkt. Aus diesem Grund plant der Münchner Stadtrat ein sichtbares Zeichen für Diversität und Toleranz zu senden. Dafür soll die Allianz Arena während des EM-Spiels zwischen Deutschland und Ungarn in den bunten Pride-Farben erleuchten. Und zwar „als sichtbares Zeichen der Solidarität mit der LGBTI Community in Ungarn, die unter Orbans verschärfter homophober Gesetzgebung leidet“, zitiert ZDF-Studioleiter Stefan Leifert den Müncher Stadtrad auf Twitter.

Unterstützung kommt aus allen Parteien des Stadtrates

Der Antrag für das Aufleuchten der Allianz Arena während des Spiels wird von allen Parteien des Stadtrates unterstützt. Für die Protestaktion setzt sich der Oberbürgermeister Münchens, Dieter Reiter (SPD), bei der UEFA gezielt ein. Neben dieser Aktion soll auch das Rathaus in München mit Regenbogenflaggen dekoriert werden. Der Ansprechpartner für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt beim Deutschen Fußball-Verband, Christian Rudolph, sagte in einem Interview mit der Nachrichtenagentur dpa: „Gerade, weil wir im Pride Month sind. Das wäre ein klares Zeichen. Die Europäische Fußball-Union UEFA sei nun gefordert, das Vorhaben zu unterstützen.“ Wie die UEFA entscheiden wird, bleibt abzuwarten.

UEFA-Überprüfung der Regenbogenbinde von Torwart Manuel Neuer

Die deutsche Nationalmannschaft setzte schon in ihren vergangenen beiden Spielen ein Zeichen der Solidarität mit der LGBTQ+-Community. Manuel Neuer trug sein Kapitänszeichen (die Armbinde) bei den EM-Spielen gegen Portugal und Frankreich nämlich in den Pride-Farben. Dafür handelte er sich aber ziemlichen Ärger ein. Denn lautt UEFA ist es nämlich untersagt, Sportveranstaltungen für Sport-fremde Kundgebungen zu nutzen. Daraufhin ermittelte die UEFA deshalb wegen eines Regelverstoßes gegen ihn. Die Ermittlungen wurden jedoch sofort wieder eingestellt, mit der Begründung, die Regenbogenbinde werde „als Zeichen der Mannschaft für Vielfalt und damit für „good cause“ bewertet„.

In der Regel ahndet die UEFA bei Botschaften abseits des Sports sehr streng. Im Pride Month Juni lasse man die Armbinde aber zu, denn auch der Sport stehe im Juni im Zeichen von „Pride“, so der DFB.

Bleibt abzuwarten, ob die bunte Beleuchtung der Münchner Allianz Arena ebenfalls zugelassen wird.