Wir alle kennen die Vorher-Nachher-Bilder, die Abnehm- und Trainings-Erfolgsgeschichten dokumentieren und uns zeigen sollen, wie diszipliniert Menschen sein können. Gemessen wird der Erfolg also nicht nur an dem, was die Waage anzeigt, sondern auch an Likes und Kommentaren, die die Person zu ihrem Gewichtsverlust beglückwünschen. Das Vorher-Nachher-Foto der australischen Bloggerin Laura Mazza ist anders.

Denn die 30-jährige postet ein Bild, dass die Veränderung ihres Körpers vor und nach ihren Schwangerschaften zeigt. Die Bloggerin war zuvor ständig auf Diät, trainierte viel und hatte dieses Ideal von sich im Kopf, dem sie ständig nacheiferte. 

Nun hatte sie genug davon, diesem vermeintlichen Traumkörper nachzuhängen. Sie kämpfte darum, sich selbst zu akzeptieren – und dokumentierte das in einem bewegenden und sehr ehrlichen Facebook-Posting

 

„Das ist kein Vorher-Nachher-Schnappschuss nach dem Abnehmen. Aber es ist eine Erfolgsgeschichte!“ 

„Auf der linken Seite, das ist mein Körper vor den Schwangerschaften. Keine Dehnungsstreifen oder Narben von Bauchnabelpiercings. Der Bauchnaben war hoch, der Bauch flach. Ich war damals immer auf Diät und es war die beste Diät, die ich jemals gemacht habe. Ich habe ständig Fotos von meinen Fortschritten gemacht. Solche Fotos hochzuladen, das war nicht schlimm, es war, als ob man sich im Bikini zeigt. Das ist sozial akzeptiert. […]

Ich habe fast nur mehr Fleisch gegessen: Keine Kohlehydrate, kaum Gemüse. Ich habe es geliebt, wie schnell ich an Gewicht verlor, aber es hat damit geendet, dass ich Fleisch jetzt hasse und ständig Sodbrennen hatte. Die Leute sagten mir, dass ich fit und gesund aussehe, ich liebte es, mir neue Kleidung zu kaufen und meinen neuen Körper zu präsentieren. […]

Auf der rechten Seite, das bin ich, jetzt. Der Bauch hängt, keine Knochen sind mehr zu sehen, ich bin dicker, habe Cellulite. Das ist, was die Menschen jetzt nicht mehr sehen wollen. Dieser Körper ist nicht ansprechend für das Auge, man will so nicht aussehen, plötzlich ist es nicht mehr okay. 

Dieser Körper ist das Resultat, wenn man nicht nur Fleisch isst. Sondern alles: Früchte, Gemüse, Pasta, Reis, Kuchen, Fisch, manchmal auch Nuggets. Dieser Körper verdiente es nicht, in sexy Unterwäsche präsentiert zu werden. Ich habe mich davor geschämt, Fotos während der Schwangerschaft zu machen, weil ich mich geschämt habe, wie dick ich aussah. 

Die Leute haben gesagt, dass man nur einen Körper hat. Sie wollten mich dazu zwingen, mich so zu akzeptieren, wie ich eben gerade aussah. Aber ich wollte nur dünn sein. Aber Scheiße, als ich es war, war ich nicht glücklich. Und ich war ganz bestimmt nicht gesund. 

Wisst ihr was? In diesem Körper habe ich mehr geschafft, als in meinem schlanken. Ich habe gesünder gelebt, mehr gelebt, mehr gegeben, mehr genossen, ich habe Leben gegeben. DAS ist der Körper, den wir feiern sollten. 

Wir sollten Gesundheit anstreben und alle Körperformen feiern. Ich will noch immer so aussehen, wie auf dem ersten Foto, keine Frage. Aber ich will gesund sein, physisch und auch psychisch. Egal, welche Größe ihr habt: Ihr verdient es, euch schön und sexy zu fühlen. Ihr habt nämlich wirklich nur einen Körper. Und Oma-Unterhosen rocken noch immer!!!“

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WORD!

Mittlerweile wurde das Posting 5.000 Mal geteilt, 8.000 Mal geliket und hunderte Male kommentiert.