Nein, das ist kein Scherz. Eine 28-jährige Frau aus den USA sagt tatsächlich, dass sie gegen die Schwerkraft allergisch ist – und erlebt die Nebenwirkungen tagtäglich am eigenen Leib.

Denn Stehen ist für die junge Frau nahezu unmöglich.

Diese Frau hat eine Allergie gegen Schwerkraft

Wer eine Allergie hat, weiß wohl, wie sehr diese einen im Alltag einschränken können. Denn je nachdem, wie stark ausgeprägt die Allergie ist und wie präsent die Sache im Alltag ist, kann eine Allergie wirklich jeden Aspekt im Leben verändern. Doch nur wenige Allergien sind wohl so extrem wie jene von Lyndsi Johnson. Denn die 28-Jährige sagt, dass sie gegen die Schwerkraft allergisch ist.

Aber zurück zum Anfang. Denn Lyndsi wusste nicht immer, woher ihr Unbehagen kommt. Seit 2015 litt sie an Unterleibs- und Rückenschmerzen und wiederholten Ohnmachtsanfällen. Es wurde so schlimm, dass die junge Frau ständig unkontrolliert erbrechen musste und am Tag bis zu zehn Mal ohnmächtig wurde. Stehen ist für sie eine alltägliche Herausforderung. Muss sie länger als drei Minuten lang stehen, endet das für sie in einer Ohnmacht. „Ich wurde überall ohnmächtig – beim Einkaufen im Supermarkt musste ich mich hinsetzen, weil ich mich ohnmächtig fühlte, oder im Fitnessstudio. Ich bin sogar ohnmächtig geworden, nachdem mein Hund gebellt hat“, erzählt sie dem „South West News Service“ (SWNS).

Jahrelange Arztbesuche bis zur Diagnose

Arbeitete sie vorher noch als Flugzeugdieselmechanikerin bei der US-Navy, änderte sich ihr Alltag schlagartig. „Wenn ich liege, geht es mir gut, aber sobald ich aufstehe, wird mir schwindlig und ich werde ohnmächtig“, erzählt sie. „Ich musste mich wirklich an dieses neue Leben gewöhnen und damit zurechtkommen.“

Es sollte Jahre und unzählige Arztbesuche dauern, bis die junge Frau endlich die endgültige Diagnose bekam. 2022 erklärte ihr ein Arzt schließlich, dass sie Orthostatische Dysregulation habe. Darunter versteht man eine Störung des Kreislaufsystems. Betroffene haben Probleme beim Aufstehen oder Hinsetzen; mit extremen Folgen. Denn Menschen, die an der Kreislaufstörung leiden haben oft Schwindel, Herzrasen, leiden an Übelkeit und einer Sehschwäche. Symptome, an denen auch Lyndsi jahrelang litt.

„Ich bin den ganzen Tag im Bett – bis zu 23 Stunden am Tag“

Für die junge Frau bedeutet ihre Diagnose, dass es jetzt endlich eine Erklärung gibt, warum Stehen für sie eine tägliche Herausforderung ist. „Ich bin allergisch gegen die Schwerkraft – es klingt verrückt, aber es ist wahr“, erzählt sie „SWNS“. Doch es gibt auch gute Nachrichten. Denn auch wenn die Krankheit nicht häufig ist: medikamentöse Behandlungen sind mittlerweile gut erforscht und zeigen auch bei Lyndsi erste Erfolge.

Mittlerweile erlebt sie nur mehr drei Mal am Tag einen Ohnmachtsanfall. Von einem normalen Leben, ist sie aber noch weit entfernt, erzählt sie. Denn ihr Ehemann James muss den Großteil der Pflege übernehmen. „Ich bin den ganzen Tag im Bett – bis zu 23 Stunden am Tag“, erzählt sie. „Ich hätte nie gedacht, dass ich mit 28 Jahren auf einen Duschstuhl angewiesen sein würde. Ich kann mein Haus nicht mehr verlassen. Es gibt keine Heilung, aber ich bin so dankbar für James und das, was ich habe.“