Die Breitfuß-Beutelmaus hat ein ganz schön radikales Fortpflanzungsverhalten. Die Männchen fallen nämlich direkt nach dem Sex tot um. Dieses Verhalten wurde von australischen Forschern nun bei der Roten Breitfuß-Beutelmaus in der Natur beobachtet und im April in einem Bericht bestätigt.

Die Rote Breitfuß-Beutelmaus ist in Westaustralien verbreitet.

Breitfuß-Beutelmaus: Männchen sterben nach der Paarung

Breitfuß-Beutelmäuse sind sogenannte Raubbeutler. Sie erinnern im Körperbau ein bisschen an Spitzmäuse. Das Besondere an der australischen Tierart: Die Männchen sterben nach der ersten Paarung. Weil die Weibchen alle zur gleichen Zeit für nur wenige Tage empfängnisbereit sind, löst das unter den Männchen einen extremen Wettbewerb aus. Die männlichen Artgenossen konzentrieren sich dann nur noch auf die Reproduktion. Sie paaren sich bis zu 14 Stunden lang mit Dutzenden Weibchen. Nach dieser enormen Anstrengung fallen die Männchen kurz nach der Fortpflanzung tot um. Ihr Körper verbraucht nämlich sehr viel Energie und schüttet Stresshormone aus. Die Fortpflanzungsstrategie der Breitfuß-Beutelmaus ist schon länger bekannt. Wie die New York Times aber berichtet, haben Forscher dieses Verhalten nun erstmals bei der ihrer Unterart, der Roten Breitfuß-Beutelmaus beobachten können.

Forscher beobachteten das Fortpflanzungsverhalten in der Natur

Die Forscher der australischen University of Queensland und der University of Western Australia bestätigten in einem Forschungsbericht, dass auch Rote Breitfuß-Beutelmäuse die sogenannte „obligate male semelparity“ aufweisen. Semelparity – auf Deutsch Semelparität – bezeichnet einen Organismus, der sich nur einmal in seinem Leben fortpflanzt, weil er in den meisten Fällen kurz nach der Fortpflanzung abstirbt. Diese Art der Fortpflanzung ist sehr selten. Es sind nur ein paar Dutzend Arten bekannt, die sich auf diese Weise paaren. Bis vor Kurzem war man sich nicht sicher, ob Rote Breitfuß-Beutelmäuse (Kalutas) auch darunter sind. Nach ihren Beobachtungen sind sich die Forscher aber ganz sicher.

Das Verhalten scheint zwar radikal. Laut den Forschern ist es aber durchaus effizient. Die Männchen paaren sich innerhalb kurzer Zeit mit mehreren Weibchen. Zudem glauben die Wissenschaftler, dass die Weibchen Spermien speichern können. Sie können außerdem bis zu acht Jungtiere auf einmal werfen. Ein aufgrund von Erschöpfung gestorbenes Männchen sei also nicht ausschlaggebend für den Erhalt der Tierart.