Weihnachtsstimmung hin oder her: Gerade in der dunklen Jahreszeit brauchen wir etwas, um unser Gemüt zu erhellen. Doch auch herausfordernde Situationen im Leben können leichter bewältigt werden, wenn man sich die Kraft der Natur zunutze macht. Klingt unglaublich, ist aber so!

Genau an diesem Punkt setzt die Aromatherapie an, die sogar bei ernsten Erkrankungen viel ausrichtet. Was man mit dem Duft der Pflanzen alles bewirken kann, ist erstaunlich. Man muss nur mal genau hin riechen! Wir stellen die wichtigsten Pflanzen und ihre Wirkung vor.

Was ist Aromatherapie?

Die Aromatherapie arbeitet mit den Düften der Natur und setzt diese ganz bewusst ein. Die meisten von uns kennen es ja, dass man sich von bestimmten Düften angezogen fühlt. Man bekommt gute Laune, wenn man an seiner Lieblingsblume schnuppert, und auch das Parfum, das man morgens aufträgt, hebt die Stimmung und erzeugt ein Wohlgefühl.

In der Aromatherapie wird sich aber nicht darauf verlassen, ausreichend duftende Pflanzen zur Verfügung zu haben. Der Duft, die Essenz der Pflanzen, wird konserviert. Es ist ein kleines Wunder, dass man etwas so Flüchtiges wie einen Duft einfangen kann, doch es funktioniert. Dafür werden Teile der Pflanzen auf eine bestimmte Art und Weise behandelt, der Duft wird in einem Öl eingefangen.

Es ist wichtig, dass man zu hochwertigen und reinen Ölen greift. Billige Öle riechen zwar ganz ähnlich, sie sind jedoch nicht natürlich und haben nicht dieselbe Wirkung.

Wie funktioniert die Konservierung des Duftes der Pflanzen?

Zunächst einmal werden die passenden Pflanzen ausgesucht. Meistens handelt es sich um Heilpflanzen, die von den Menschen schon seit Jahrhunderten oder Jahrtausenden verwendet werden. Die entsprechenden Teile der Pflanzen werden zum Beispiel destilliert, extrahiert oder ausgepresst. Oft handelt es sich um die Blüten, es werden jedoch auch die Nadeln, die Früchte, die Rinde, das Holz die Samen oder die Fruchtschalen verwendet.

Durch die Behandlung entsteht ein ätherisches Öl, das im Gegensatz zu fetten Ölen schnell und ohne Rückstände verdunstet.

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Wie wirken die Düfte auf den Menschen?

Es ist, als hätte uns die Natur die Medizin für alle möglichen Arten von Verstimmungen oder Belastungen bereits parat gestellt. Die ätherischen Öle wirken, wenn wir sie einatmen, direkt auf unser Gehirn. Wie das genau passiert, wurde noch nicht abschließend erforscht, doch jahrzehntelange Erfahrungen haben gezeigt: Sie entfalten ihre Wirkung nicht nur bei gedrückter Stimmung oder einer Erkältung, sondern auch bei entzündlichen Erkrankungen, Problemen mit der Verdauung, Bluthochdruck, Demenz und vielem mehr.

Die Selbstheilungskräfte stärken

Die Aromatherapie ist ein Teil der Naturheilkunde. Diese betrachtet stets den Menschen als Ganzes, auch was seine Krankheiten betrifft. Sie zeigen zum Beispiel an, dass etwas im Menschen aus dem Gleichgewicht geraten ist. Im Vordergrund steht daher meist die Stärkung und Aktivierung der körpereigenen Selbstheilungskräfte, wobei die Aromatherapie einen unschätzbaren Beitrag leisten kann.

Wichtige und alltägliche Pflanzen und ihre Wirkung

Das Schöne an der Aromatherapie ist, dass es nicht unbedingt exotische Pflanzen und Düfte braucht, um etwas auszurichten. Viele der verwendeten Pflanzen sind nahezu alltäglich und doch beachten wir sie zu wenig. Man kann auch darauf achten, welchen Duft man gerade besonders angenehm findet. In der Antwort können sich Hinweise finden, was man braucht.

Zitrone, Citrus limonum

Die Zitrone duftet frisch und belebend. Sie verteilt sich schnell im Raum und wirkt aufbauend und aufmunternd. Bei Schwäche und einer niedergeschlagenen Stimmung kann sie ihre volle Wirkung entfalten. Am Schreibtisch fördert sie die Konzentration, in der Erkältungszeit wirkt sie desinfizierend.

Lavendel, Lavandula angustifolia

Wenn man sich einmal die unendlich scheinenden Lavendelfelder der Provence vor Augen führt, spürt man beinahe schon die beruhigende Wirkung dieser kräftig duftenden und lila blühenden Pflanze. Lavendel kann ganz einfach im Garten angepflanzt werden und gedeiht sogar in einem Blumentopf auf dem Balkon. Nur im Haus geht die Pflanze ein. Man kann die Blüten ernten, trocknen und sich selbst kleine Lavendelkissen herstellen. Der Duft soll abschreckend auf Motten wirken.

Lavendel reguliert die Befindlichkeit bei Herzklopfen, Nervosität oder Aufregung und wird auch bei Schlaflosigkeit empfohlen.

Pfefferminze, Mentha piperita

Die Pfefferminze macht einen klaren Kopf. Das gilt einerseits bei einer lästigen Erkältung, andererseits auch bei geistiger Erschöpfung und Überarbeitung. Sie kühlt, erfrischt und belebt. Als Einreibung lindert sie Muskel- und Nervenschmerzen sowie Kopfschmerzen. Sie ist nicht für Kleinkinder geeignet. Pfefferminze ist eine unkomplizierte Pflanze, die im kleinsten Garten gedeiht. Als Zutat für Obstsalate oder Aroma im Wasser begleitet sie durch den Sommer. 

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Rose, Rosa damascena

Die Rose gilt als Königin der Blumen und das nicht nur wegen ihres wunderschönen Aussehens, sondern natürlich auch wegen des betörenden Duftes. Sie wirkt besonders harmonisierend auf die Seele, öffnet das Herz, beruhigt und macht weicher. Bei Trauer, lang anhaltendem Kummer und emotionalen Problemen kann der Duft der Rose heilend und ausgleichend wirken. Bei Hautproblemen, wie empfindlicher oder gereizter Haut, ist Rose das Mittel der Wahl. Sie kommt auch bei Geburten und in der Sterbebegleitung zum Einsatz, also immer dort, wo große Umbrüche passieren.

Zimt, Cinnamonum zeylanicum

Zimt ist ein weiteres Beispiel für einen alltäglichen Duft, dessen erstaunliche Wirkungen den meisten Menschen nicht bekannt ist. Spätestens in der Weihnachtsbäckerei kommt Zimt zum Einsatz, in der indischen und arabischen Küche ist er beinahe täglich im Einsatz. In Gewürztees entfaltet er seine wärmende und aktivierende Wirkung. Zimt duftet süß und gleichzeitig würzig und begeistert in der kalten Jahreszeit als Raumduft, gerne kombiniert mit Orange und Nelke.

Oregano, Origanum vulgare

Oregano kennt man vor allem aus der italienischen Küche, wo er sich in Bruschetta, Pizza und Pasta findet. Er regt den Magen an und fördert die Verdauung, zudem reinigt er die Raumluft. Der Duft des Oregano ist appetitanregend. Wird das Öl für die Hautpflege verwendet, muss es maximal verdünnt werden.

Also, wir werden in Zukunft ganz genau riechen, welche Düfte uns besonders gut gefallen und die ätherischen Öle unbedingt ausprobieren. Beginnen wir doch mit Zimt und Orange, um in der Adventszeit dem Haus eine gemütliche und anregende Atmosphäre zu verleihen. Wenn dann noch die Plätzchen duften, kann es schöner nicht sein!