In Flensburg hat ein Krankenhaus, das eigentlich als Vorbild-Projekt gilt, Abtreibungen abgesetzt. Nun ist es dort nicht mehr möglich, Schwangerschaftsabbrüche zu vollziehen.

Protestanten gaben in der Diskussion, ob abgetrieben werden darf oder nicht, schlussendlich nach, weil sie den Bau nicht gefährden wollten.

Christliches Krankenhaus verbietet Schwangerschaftsabbrüche

Ein Krankenhaus, das von katholischen und evangelischen Kirche unterstützt wird, hat beschlossen, keine Abtreibungen vorzunehmen. Unter anderem berufen sie sich darauf, dass es sowieso nie ein Krankenhaus sein soll, sondern ein Frauenarzt, der Schwangerschaftsabbrüche vollzieht. Nur gibt es die Protestanten, die meinen, dass eine Grundvorsorge vorherrschen sollte, egal, woran man glaubt oder nicht.

Aber es ist nicht irgendein Krankenhaus, sondern die „Malteser-Diako“ Klinik. Es ist das erste Krankenhaus in Deutschland, das ökumenisch geführt wird. Sie stand für viele Menschen als Zeichen, wie Zusammenarbeit funktionieren soll. Nur bei dem Thema der Abtreibung kam es zu einer Unschlüssigkeit, die in einem für viele unverhofften Beschluss resultiere.

Anti-Abtreibung: Empörung bei vielen Menschen

Menschen aus ganz Deutschland, aber vor allem aus Flensburg sind wütend. Es sind aber nicht nur einheimische, die sich dagegen aussprechen, sondern auch diverse Verbände, unter anderem Pro Familia. Mittlerweile gibt es sogar eine Petition, die man unterschreiben kann, wenn man das Verbot von Abtreibungen nicht unterstützt.

In Flensburg ist es aber nicht das erste Krankenhaus, dass Schwangerschaftsabbrüche verbietet. In den letzten Jahren ist die Zahl der Orte, an denen man abtreiben kann, rasant gesunken – von neun Praxen auf vier. Frauen, die in Flensburg leben, haben also wenig gute Aussichten darauf, wenn sie sich einem Schwangerschaftsabbruch unterziehen wollen.

Abtreibung: Rechtslage in Deutschland

Bisher ist es immer noch verboten, abzutreiben. Das bedeutet, es ist eine Straftat in Deutschland. Nur unter besonderen Umständen ist es Frauen erlaubt, sich einem Schwangerschaftsabbruch zu unterziehen. Es ist also nicht nur ein Problem des Krankenhauses, sondern der gesamten Rechtslage.

Schließlich ist ein Schwangerschaftsabbruch nach deutschem Recht immer noch eine Straftat, die nur unter bestimmten Bedingungen straffrei bleibt. Solange sich das nicht ändert, wird das Recht der Frauen, über ihren eigenen Körper zu bestimmen, immer weiter ausgehöhlt werden.