Das Schicksal des deutschen YouTubers „Drachenlord“ sorgt für Aufregung. Denn Rainer Winkler, wie der Social-Media-Star eigentlich heißt, musste eine Wandlung vom Mobbing-Opfer zum Verurteilten durchmachen.

Aufgrund zahlreicher verbaler und körperlicher Angriffe wartet jetzt eine Bewährungsstrafe auf ihn.

„Drachenlord“ bekommt Bewährungsstrafe

Über Jahre hinweg musste sich Rainer Winkler, der auf YouTube unter dem Namen „Drachenlord“ bekannt ist, gegen seine „Hater“ wehren. Er galt als Mobbing-Opfer und musste so einige Beleidigungen wegstecken. Bis er eines Tages begonnen hat, sich zu wehren. Doch das ging für den 32-Jährigen nicht gut aus.

Denn nach langem hin und her wurde der YouTuber jetzt zu einem Jahr Bewährungsstrafe verurteilt. Ein mildes Urteil, wenn man bedenkt, dass die Staatsanwältin zuvor zwei Jahre und drei Monate Haft für den Videoblogger gefordert hat. Doch sein Verteidiger plädierte darauf, dass Winkler aufgrund seiner psychischen Verfassung nur vermindert schuldfähig sei.

Das Schicksal von Rainer Winkler

Doch was ist passiert? Im Laufe der Zeit hat sich Winkler eine große Fangemeinde auf YouTube aufgebaut. Über 200.000 Menschen klickten begeistert auf die Videos des Deutschen. Doch wo Fans sind, gibt es auch Hater. 2014 reichte es „Drachenlord“ dann scheinbar und er reagierte mit einem Video auf die Beleidigungen, die er regelmäßig von Personen aus dem Internet erhalten hat. Darin sagte er: „Kommt zu mir“ und drohte mit Gewalt. Schlussendlich gab er auch noch seine Adresse bekannt.

Ein großer Fehler! Denn seitdem versammelten sich immer wieder Menschen vor Winklers Haus und folgten seiner „Einladung“. Und dann begann ein äußerst perfides Spiel. Eine Gruppe mit dem Namen „Haider“ formierte sich. Ihr Ziel: Sie wollten den YouTuber aus seiner „Drachenschanze“ locken. Je kreativer und erniedrigender die Methode war, umso mehr wurden sie gefeiert. Dabei schrecken sie nicht zurück, Winkler bei seinem Elternhaus zu besuchen, ihn zu beschimpfen und zu provozieren.

„Drachenlord“ stieg darauf ein, schrie die Menschen an und wurde zunehmend aggressiver. Bis er dann mehrfach handgreiflich wurde, Autos und Eigentum der „Haider“ beschädigte. Und damit reagierte er auch genauso, wie seiner Mobber es sich gewünscht haben.

Ausraster-Videos verbreitet

Seine Ausraster haben die Mobber dann in sozialen Netzwerken und privaten Chats verbreitet. Mit der Zeit kam es – von beiden Seiten – zu immer brutaleren Übergriffen. Das Haus seiner Eltern war am Ende so beschädigt, dass man es schließlich abreißen musste.

So wurde auch die psychische Verfassung von Winkler immer schlechter. Bis er eines Tages die Kontrolle verlor und einen seiner „Hater“ mit einer Taschenlampe attackierte. Dieser hatte Winklers bereits verstorbenen Vater zuvor aufs Übelste beleidigt.

Ist jetzt endlich „Game Over“?

Mit dieser Aktion schien das Ziel der Gruppe auch erreicht zu sein: Sie konnten „Drachenlord“ nun endlich hinter Gitter bringen und ihn dazu zwingen, keine Videos mehr hochzuladen. Denn genau das schien mit der Zeit die traurige Lebensaufgabe seiner Mobber geworden zu sein. Nach mehreren Gerichtsprozessen scheiterte das Vorhaben schließlich, wenn auch nur sehr knapp. Denn Drachenlord wurde zwar zu einer Strafe verurteilt, muss diese jedoch nicht im Gefängnis absitzen.

Ob das grausame „Drachengame“ damit ein Ende hat, ist jedoch nicht zu erwarten. In seinem Schlusswort versprach der YouTuber zwar, sein Leben ändern zu wollen. Ob er damit aber meint, keine neuen Videos mehr zu veröffentlichen, ist nicht klar. Ebenfalls zeigen wird sich, wie seine „Hater“ auf das Urteil reagieren und ob nun endlich etwas Ruhe einkehrt.