Alles Gute kommt von oben? Von wegen! Der schädliche Einfluss des Menschen auf die Umwelt macht sich jetzt auch durch den Niederschlag bemerkbar. Eine neue Studie zeigt nun nämlich, dass Regenwasser fast überall auf der Erde bedenkliche Mengen an sogenannten „ewigen Chemikalien“ enthält.

Das Trinken von Regenwasser ist daher selbst in einem Naturgebiet keine gute Idee.

Regenwasser ist nirgends mehr auf der Welt trinkbar

Gletscher schmelzen, der Meeresspiegel steigt und Hitzewellen nehmen zu – der Einfluss des Menschen auf die Umwelt lässt sich nicht mehr verleugnen. Und nun kommt noch eine weitere niederschmetternde Auswirkung hinzu: Die Verschmutzung durch den Menschen ist mittlerweile so groß, dass Chemikalien buchstäblich auf jeden Winkel der Erde regnen. Das berichten jetzt Forscher von der Universität Stockholm und der ETH Zürich im Fachjournal „Environmental Science & Technology“.

Die Forscher untersuchten für die Studie gesammelte Daten seit dem Jahr 2010. Das Ergebnis der Untersuchung lautet: Die per- und polyfluorierter Chemikalien (PFAS) sind mittlerweile so hartnäckig und allgegenwärtig, dass sie nicht mehr von der Erde verschwinden werden. Laut dem Studienleiter Ian Cousins sei der Planet bereits „unumkehrbar verseucht“.

Demnach hat Regenwasser auf der ganzen Welt keine Trinkqualität. Selbst in abgelegenen Orten wie der Antarktis oder im Hochland von Tibet liege der Anteil besonders langlebiger PFAS „um das 14-fache höher“ als die von der US-Umweltbehörde EPA empfohlenen Werte für Trinkwasser.

Warum sind PFAS für die Gesundheit gefährlich?

PFAS sind derart langlebig, dass sie als „ewige Chemikalien“ bezeichnet werden. Diese „ewigen Chemikalien“ kommen in vielen Produkten wie Verpackungen oder Kosmetika vor. Sie zerfallen nur sehr langsam und verbreiten sich deshalb auch nach Jahren in der Umwelt. Als Folge werde sie dann bei Messungen im Wasser oder in der Luft nachgewiesen.

In der Studie wird auch darauf hingewiesen, dass diese Schadstoffe durch den Boden und das Wasser wandern und sich in der Tierwelt anreichern können. Aber auch der Mensch kann PFAS einatmen, und die Schadstoffe können in den Blutkreislauf gelangen. Was das für die Gesundheit bedeutet? Einige Studien kommen zu dem Schluss, dass die Chemikalien Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit haben. Auch ein erhöhtes Risiko für Fettleibigkeit sowie bestimmte Krebsarten wie Prostata-, Nieren- oder Hodenkrebs werden angeführt, ebenso wie erhöhte Cholesterinwerte.

Im menschlichen Körper seien die PFAS-Werte in den vergangenen 20 Jahren zwar deutlich zurückgegangen. Die Werte in der Umwelt haben sich dagegen kaum geändert. Die Menschheit müsse daher lernen, mit der Verschmutzung durch PFAS zu leben, so Cousins gegenüber der Nachrichtenagentur „AFP“. Er mache sich zwar „keine riesigen Sorgen“ über die Auswirkungen auf die Folgen der Kontamination von Quellwasser oder Nahrung. Aber fest steht: Der Mensch hat die Umwelt bereits jetzt so verschmutzt, dass der alltägliche Kontakt nicht mehr wirklich sicher ist.