Wie handhabt ihr eigentlich eure Analhygiene? Wir gehörten ja bislang eher zur Fraktion abwischen, abduschen und gut ist’s. Bis wir via TikTok über die Worte eines Arztes gestoßen sind, der eindringlich dazu rät, den Finger zu Hilfe zu nehmen.

Laut Dr. Karan Raj läuft die Mehrheit von uns mit sogenannten „Kackflocken“ am Arsch herum.

Den Finger zum kehrseitigen Frühjahrsputz

Lasst uns mal über die wirklich wichtigen Dinge des Lebens sprechen: denn offenbar gelingt es vielen von uns nicht, ihre Kehrseite gründlich von rektalem Abfall zu reinigen. Auch mithilfe von Wasser und gewissenhaftem Wischen soll die Sache meist nicht erledigt sein. Wer auch den letzten Rest von Kot entfernen will, muss dabei schon etwas tiefer gehen. Auf seinem TikTok Kanal rät der ärztliche Hinterhof-Inspektor Dr. Karan Raj „Egal, ob Sie ein Bidet oder Toilettenpapier zum Reinigen Ihres rostigen Sheriff-Abzeichens verwenden, Sie müssen sicherstellen, dass Sie beim Duschen einen Finger hineinstecken, um einen guten Frühjahrsputz durchzuführen.“

Ihr ahnt, was damit gemeint ist. Also dorthin, wo manche von uns noch niemals waren. No way, sagt ihr? Vielleicht gehört ihr ja zu der glücklichen Gattung Mensch, die niemals mit juckendem Gesäßmuskel zu tun hatte. Laut Dr. Karan übrigens die häufigste Beschwerde seiner Patienten. Die Diagnose lautet Pruritus ani, auf gut Deutsch also „juckendes Arschloch“. Die mit Keimen gefüllten Ablagerungen können gelegentlich Infektionen wie präanale Abszesse verursachen, die in weiterer Folge zu gigantisch schmerzhaften Pickeln im Inneren führen können. Der Typ hat also Argumente. Neben seinem herzhaften Tipp mit dem Finger rät Karan übrigens dazu, auf feuchte Tücher zu verzichten und sich nach dem Waschen vollständig abzutrocknen.

Leute, seid vorsichtig!

Den fingerlichen Rat von Dr. Karan teilen jedoch nicht alle Experten. Die gängige Meinung: schließlich sei der komplexe Schließmuskelmechanismus dazu gemacht, Abfallstoffe zu beseitigen. Vorausgesetzt, unser Körper bekommt die empfohlene ballaststoffreiche Ernährung und ausreichend Flüssigkeit. Wer das Gefühl hat, seinen Stuhl nicht ausreichend entleeren zu können, dem sei an dieser Stelle der Kackhocker ans Herz gelegt. Der sogenannte „Squatty Potty“ verschafft uns genau den richtigen Kackwinkel. Dieser entspannt den Schließmuskel und erleichtert der Wurst ihren Weg aus den dunkelsten Tiefen des Darms ins Licht. Werdet ihr das Gefühl nicht los, dass sich da immer noch Reste an eurem Arschausgang anklammern, solltet ihr den Arzt eures Vertrauens aufsuchen, um Polypen, Marisken usw. auszuschließen.

Wer dennoch die Finger-Methode von Dr. Karan ausprobieren möchte, sollte behutsam vorgehen. Das oberste Ziel sollte sein, euren heldenhaften Schließmuskel bei der Reinigungsaktion nicht zu verletzen. Saubere, kurz geschnittene Fingernägel wären übrigens auch recht ratsam.