Dass Schneealgen mit ihrer rötlichen Färbung die Gletscherschmelze beeinflussen, ist schon seit längerem bekannt. Da sie durch ihre rote Färbung die Schnee- und Eisoberflächen verdunkeln, können diese das Sonnenlicht nicht mehr so gut zurückstrahlen – was durch ihre weiße Färbung eben möglich wäre. Dunkle Flächen nehmen nämlich mehr Wärme auf als helle. Allerdings war nicht bekannt, wie schnell die Gletscherschmelze durch die Schneealgen voranschreitet. 

Eine Studie zeigt, dass die Algenblüten, die aufgrund ihres Aussehens auch als Blutschnee bezeichnet werden, das Rückstrahlvermögen (auch Albedo genannt) von Schnee und Eis um ganze 13 % über eine ganze Schmelzsaison verringern

Der Blutschnee entsteht vor allem in den warmen Monaten, also im Spätfrühling oder Sommer, wenn sich in der Arktis und im Hochgebirge auf Schnee und Eis Schmelzwasserfilme bilden. Für die Mikroorganismen sind Sonne und Wasser lebensnotwendig, in den kalten Monaten verfallen sie in einen Schlafzustand. Dann beginnt der Teufelskreis: Wenn es taut, blühen die Algen auf, was zu einer Verdunklung der Oberfläche führt und die Schmelze beschleunigen. 

 

 

Quelle: wetter.de