Das WG-Leben wird nie langweilig. Neben coolen WG-Partys stehen nämlich immer wieder Mitbewohner-Wechsel an. Doch wenn man in einer Beziehung ist, kann die Mitbewohner-Suche zum unerwarteten Streitpunkt werden. Gerade dann, wenn der Partner bzw. die Partnerin meint, sie hätte hier ein Mitspracherecht.

Daher stellen wir uns die Frage, darf unser Partner/ unsere Partnerin das überhaupt?

Mitbewohner-Suche: Darf man sich als Partner einmischen?

Einen neuen Mitbewohner für die WG zu suchen, kann zwar anstrengend aber gleichzeitig auch mega aufregend sein. Denn jemanden zu finden, der wirklich in die WG passt, ist nie leicht. Und meistens ist es schon schwierig genug, sich mit den WG-Mitgliedern darauf zu einigen, wer den freien Platz in der Wohngemeinschaft kriegen soll. Noch schwieriger wird es allerdings, wenn sich auch noch der eigene Partner einmischen will.

Doch wenn das passiert, dann stellt sich vor allem die Frage nach dem Hintergrund: Wieso möchte er/sie hier überhaupt ein Wörtchen mitreden?

Geht es um Kontrolle?

Vielleicht versucht euer Gegenüber insgeheim zu kontrollieren, mit wem ihr zukünftig zusammenlebt. Das kann unbewusst oder bewusst sein – dennoch hat Kontrolle in einer gesunden Beziehung nichts zu suchen. Da sind wir uns wohl alle einig. Denn Kontrollzwang ist und bleibt eine Red Flag. Niemand von uns hat ein gutes Gefühl dabei, wenn uns unser Gegenüber bei wichtigen Entscheidungen in eine bestimmte Richtung drängen will. Vor allem dann nicht, wenn es um eine gemeinschaftliche Entscheidung wie die Suche eines Mitbewohners geht.

Einige Partnerinnen und Partner versuchen dennoch durch ständiges „Reinreden“, die endgültige Entscheidung zu beeinflussen. Hier ist es wichtig, sofort zu intervenieren und euren Partner/eure Partnerin darauf anzusprechen, ob ihm/ihr das bewusst ist. Vor allem solltet ihr aber betonen, dass das Einmischen ein NO-GO ist und euren Standpunkt klarmachen.

Geht es um Eifersucht?

Vielleicht geht es aber nicht um Kontrolle, sondern nur um Angst und Eifersucht. Womöglich mischt sich euer Freund/eure Freundin deshalb ein, weil er/sie insgeheim Angst hat, ihr könntet euch in den neuen Bewohner/Bewohnerin „vergucken“. Natürlich kein abwegiger Gedanke, wenn man auf engstem Raum zusammenwohnt, sich jeden Tag sieht und viel miteinander unternimmt. Jeder von uns weiß, wie sich „Eifersucht“ anfühlt. Doch es gibt eine Grenze, die niemals überschritten werden sollte. Ein gewisses Grundvertrauen muss in einer Beziehung nun mal da sein.

Falls ihr merkt, dass euer Partner/eure Partnerin zur Eifersucht und Verlustängsten neigt, dann versucht Verständnis zu zeigen. Trotzdem solltet ihr nochmals betonen, wie wichtig es ist, dass er/sie euch vertraut und es nichts zu befürchten gibt.

Die Entscheidung liegt allein bei den WG-Mitgliedern

Sich als Partner/Partnerin in die Entscheidung einzumischen, bleibt letzten Endes immer eine Grenzüberschreitung. Das neueste Mitglied sollte schließlich gut in die WG-Dynamik passen und nicht eure/euren Liebsten zufriedenstellen. Bei der Entscheidung sollten somit allein die Mitglieder der Wohngemeinschaft beteiligt sein.

Wenn ihr also merkt, dass euer Liebster / eure Liebste versucht sich einzumischen, solltet auf jeden Fall sofort klarstellen, dass er/sie kein offizielles Mitglied der WG ist und deshalb auch kein Mitspracherecht in dieser Sache besitzt.