In der norditalienischen Region Friaul-Julisch Venetien entschieden sich die Behörden nun dazu, Senioren, die sich in Heimen mit Covid-19 infiziert haben, auf eine Fähre im Hafen von Triest zu verlegen.

Das Ziel dabei ist es, die Ansteckungsrate in Seniorenheimen auf diese Weise so gering wie möglich zu halten.

Triest steckt infizierte Personen auf Fähre im Hafen

Um die Ansteckungsrate vor allem in Altersheimen in Italien so gering wie möglich zu halten, beschlossen die Behörden der norditalienischen Region Friaul-Julisch nun infizierte Senioren auf ein Quarantäne-Schiff im Hafen vor Triest zu verlegen. Laut Medienberichten sollen in der ersten Phase 50 Patienten auf dem Schiff untergebracht werden. Noch am 29. April soll die „GNV Azzurra“ den Hafen von Triest erreichen. Die Fähre verfügt über 517 Kabinen und kann unter normalen Umständen insgesamt 2.180 Passagiere unterbringen.

In Friaul-Julisch sorgt die Verlegung der Senioren nicht nur für zustimmende Worte. So merkten etwa die Oppositionsparteien im friaulischen Regionalparlament an, dass es auch die Möglichkeit gäbe, die Infizierten in Hotels unterzubringen, in Erwägung zu ziehen. In der norditalienischen Region sind nach Angaben des Zivilschutzes bereits 2.977 Menschen an Covid-19 erkrankt, 150 davon sind Senioren. Insgesamt 271 Menschen starben in der Region bereits an den Folgen des Virus.

Schiff „Azzurra“ ursprünglich für Flüchtlinge vorgesehen

Wie italienische Medien berichte, debattierte die Regierung bereits seit geraumer Zeit über einen Einsatz des Schiffes „GNV Azzurra“. Demnach sollte die Fähre ursprünglich Flüchtlinge und das Team des deutschen Rettungsschiffs „Alan Kurdi“ transportieren. Diese kamen schließlich allerdings an Bord der „Raffaele Rubattino“ der italienischen Reederei Tirrenia unter, die etwa nur halb so viel Platz für die Passagiere bot, wie die eigentlich geplante Fähre „GNV Azzurra“. Wegen zu hoher Kosten soll sich die Regierung damals gegen „Azzurra“ entschieden haben. Mit der Unterbringung der infizierten Senioren kommt diese nun allerdings doch zum Einsatz. Ob in den nächsten Tagen noch weitere Senioren auf das Schiff gebracht werden sollen, ist unklar.