Die EU-Kommission will mit einem neuen Kurzarbeiter-Modell nach deutschem Vorbild europaweit Arbeitsplätze in der Corona-Krise sichern.

„Die Unternehmen zahlen ihren Mitarbeitern Löhne und Gehälter, auch wenn sie im Moment kein Geld verdienen. Europa kommt ihnen jetzt mit einer neuen Initiative zu Hilfe“, sagte Kommissionschefin Ursula von der Leyen am Mittwoch in einer Videobotschaft. So solle „Italien, Spanien und allen anderen schwer betroffenen Ländern“ mithilfe der Solidarität anderer Mitgliedstaaten geholfen werden.

EU-weites Kurzarbeiter-Modell wegen Corona-Krise

Details zu etwaigen Berechtigten und zur Finanzierung nannte von der Leyen nicht. Die EU-Kommission erklärte, Einzelheiten des Vorhabens würden am Donnerstag bekannt gemacht. „Wenn es keine Aufträge gibt und Unternehmen die Arbeit wegen eines externen Schocks wie der Corona-Krise ausgeht, sollten sie ihre Mitarbeiter nicht entlassen“, sagte von der Leyen. Damit hätten die Menschen weiter Geld zur Verfügung. So könnten sie etwa ihre Miete zahlen und einkaufen gehen. Das habe dann auch einen positiven Einfluss auf die Wirtschaft.

Deutschland als Vorbild

Bei dem deutschen Modell zahlt der Staat einen Teil der Löhne und Gehälter der Beschäftigten von Unternehmen weiter, die ihre Kapazitäten ganz oder teilweise herunterfahren. Die Bundesagentur für Arbeit hatte am Dienstag mitgeteilt, dass bereits rund 470.000 Firmen in Deutschland wegen der Corona-Krise Kurzarbeit angekündigt haben. Der CDU-Arbeitsmarktexperte Peter Weiß rechnet mit über vier Millionen Kurzarbeitern in der nächsten Zeit. Das Modell hatte bereits in der Finanzkrise vor zehn Jahren schlimmeres verhindert. Unternehmen konnten den Großteil ihrer Mitarbeiter behalten. Außerdem konnten sie so ihre Kapazitäten nach der Krise schnell wieder hochfahren.

(Quelle: Reuters)