Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass die Wahrscheinlichkeit eines europaweiten Stromausfalls laut Experten sehr hoch ist. In den nächsten fünf Jahren könnte es tatsächlich zu einem Blackout kommen.

Auch in Österreich trifft man bereits Vorkehrungen.

Steht Europa vor einem Blackout?

Das Szenario eines Blackouts wird immer realistischer. Dunkelheit, Kälte, kein Telefon- oder Internet-Netz und Versorgungsknappheit. Was erstmal klingt, wie eine Szene aus einem Apokalypse-Film, könnte laut Experten auch bei uns eintreten. Denn Schätzungen zufolge könnte es in den nächsten fünf Jahren zu einem europaweiten Stromausfall kommen.

Im Jänner 2021 wurde es bereits sehr brenzlig. „Europa ist wieder einmal knapp an einem Blackout vorbeigeschrammt“, berichtet Stefan Zach, Sprecher des größten Strom-, Gas- und Wärmeversorgers in Niederösterreich, der EVN. Zu diesem Zeitpunkt gab es in Kroatien nahe der Grenze zu Ungarn Probleme, was dazu führte, dass das europäische Stromnetz kurzzeitig in zwei Regionen zerfallen ist.

Das war europaweit ausschlaggebend dafür, dass man sich für eine mögliche „Chaos-Phase“ rüstet, sollte es zu einem Blackout kommen. Dann folgte auch im Juli ein großflächiger Stromausfall in Spanien, Portugal und Teilen Frankreichs, der einmal mehr zeigte, wie es im Ernstfall wirklich zugehen kann.

Ist Österreich dafür gerüstet?

Wie der österreichische Innenminister Karl Nehammer bereits im September erklärte, kann die Polizei bei einem Blackout 72 Stunden lang, also für drei Tage, die volle Einsatzbereitschaft aufrechterhalten. Für weitere sieben Tage kann die Sicherheit in Österreich gewährleistet werden. Dafür sollen jetzt auch 100 Standorte der Polizei zu „durchhaltefähigen Standorten“ ausgebaut werden. Darunter auch das Innenministerium selbst sowie wichtige Zentralen, wie etwa das Bundeskriminalamt (BKA), die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN), die Cobra, die Landespolizeidirektionen und die Bezirkspolizeikommandos.

Und was dann? Laut Stromexperte Herwig Renner von der TU Graz gebe es auch für das Wiederhochfahren der Stromerzeugung einige durchgespielte Szenarien, wie die Kleine Zeitung schreibt. Man müsse erstmal kleine Inseln aufbauen und diese miteinander verbinden. „Das geht in Österreich ganz gut, weil wir viele Wasserkraftwerke haben.“ Und Wasserkraftwerke können unabhängig von der Stromversorgung arbeiten.

Plan „B“ für „Blackout“

Auf der Homepage des österreichischen Bundesheeres findet man eine konkrete Anleitung, wie man sich im Ernstfall verhalten soll. Also einen Plan „B“, der für „Blackout“ steht. „Planen Sie wie für einen vierzehntägigen Campingurlaub in den eigenen vier Wänden!“, heißt es ganz konkret.

Diese Vorkehrungen sollte man treffen:

  • Vorräte für 2 Wochen sicherstellen (Dosen, Wasser, Batterien, Kerzen, Gas)
  • Erste-Hilfe-Kurs absolvieren
  • Einen Treffpunkt vereinbaren, wo man sich trifft, wenn kein Verbindungsmittel mehr funktioniert (etwa mit den Kindern, die in der Schule oder anderswo außer Haus sind)
  • Sich mit Nachbarn zusammentun und gewisse Ressourcen gemeinsam nutzen bzw. auf hilfsbedürftige Menschen schauen