Für die März-Ausgabe der amerikanischen Vogue durfte Kim Kardashian als Coverstar posieren und Einblicke in ihr Leben geben. In den Sozialen Medien hagelt es jetzt allerdings Kritik. Denn viele sehen bei dem Look Blackfishing.

Kim habe nämlich einige legendäre Looks von Schwarzen Künstlerinnen kopiert.

Kim Kardashian: Shitstorm wegen Blackfishing

„Ich habe mich gewählt“ titelt die amerikanische Vogue ihre Covergeschichte über Kim Kardashian. In der kommenden März-Ausgabe spricht sie über die Änderungen in ihrem Leben, über ihr neues Lebensmotto nach dem 40. Geburtstag und zeigt in dem Fotoshooting ihre Kinder sowie einige extravagante Looks.

Doch eben diese Looks sorgen online jetzt für Kritik. Denn Kim Kardashian erscheint in und auf dem Magazin mit einem besonders dunklen Hautton und einigen Looks und Outfits, die stark an vergangene Momente von Schwarzen Künstlerinnen erinnern. Viele ziehen etwa Vergleiche zu Fotoshootings von Beyoncé und Nina Simone und kritisieren, dass Kim Kardashian Blackfishing betreibt – schon wieder.

„Sie ist so unoriginell“

Denn bereits in der Vergangenheit wurden ihre Frisuren und ihr Hang zu einem besonders dunklem Teint immer wieder kritisiert. Der Vorwurf: Sie kopiere die Looks und Styles von Schwarzen Stars und Influencern und mache sie sich zu eigen, ohne die Kultur und Geschichte dahinter zu respektieren.

„Sie ist so unoriginell. Sie (oder wer auch immer ihre Shootings plant) kopiert ständig andere Konzepte und kreative Richtungen, wenn es um ihre Fotos geht“, schreibt etwa eine Userin zu den neuen Fotos. „Es ist nicht so, dass es ‚inspiriert von‘ ist, nein. Es ist eine direkte Kopie der Arbeit von jemandem. Ich habe sie so satt.“

Viele User kritisieren aber auch das Magazin selbst und betonen, dass Kim keinen Platz am Cover verdient habe. So schreibt eine Nutzerin etwa: „Kim Kardashian ist schön und wohlhabend, aber ich habe die Nase voll davon, dass sie immer blackfisht und diese Modemagazine davon profitieren…“ Ihrer Meinung nach hätte André Leon Talley – der kürzlich verstorbene Vogue Journalist und Weggefährte von Anna Wintour – einen Platz am März-Cover verdient.

Blackfishing-Cover während Black History Month

Andere betonen währenddessen, dass Kim mit ihren Outfits Naomi Campbell kopiert – und zwar schon wieder. Denn bereits in der Vergangenheit betonten viele, dass Kim wieder und wieder die Looks des Topmodels imitierte. Eine Instagram-Nutzerin schreibt etwa, dass Kim offenbar unbedingt „so sein will wie Naomi“.

Für viele ist aber auch das Timing einfach falsch. Denn obwohl das Cover erst im März offiziell veröffentlicht wird, erscheinen die Sneak Peaks gerade jetzt – während des Black History Month.

„Es ist #BlackHistoryMonth   und Vogue sagt: ‚Nee, wir nehmen einfach jemanden, der unrealistische Erwartungen an den weiblichen Körper stellt, Taillentrainer befürwortet, großartig im Photoshoppen ist und weiterhin verschiedene Kulturen von Cornrows bis Kimonos ausbeutet'“, kritisiert etwa eine Nutzerin auf Twitter.

Kim Kardashian reagiert auf Vorwürfe

Weder Vogue noch Kim Kardashian selbst haben sich bisher zu den Vorwürfen geäußert. In einem Interview mit dem i-D Magazin erklärte Kim jedoch bereits im Dezember, was hinter den immer wieder aufkommenden Blackfishing-Vorwürfen bei ihren Frisuren stecke.

„Natürlich würde ich nie etwas tun, um mir irgendeine Kultur anzueignen“, versichert sie. „Ehrlich gesagt, kommt das oft von meiner Tochter, die uns bittet, die gleiche Frisur zu machen“, schildert sie. Tochter North ist mittlerweile acht Jahre alt und stammt aus der Ehe mit Kanye West.

„Ich hatte diese Gespräche mit ihr, in denen es hieß: ‚Hey, vielleicht steht dir diese Frisur besser als mir.‘ Aber ich möchte auch, dass sie das Gefühl hat, dass ich eine Frisur mit ihr machen kann, ohne dass es eine große Sache ist, wenn es etwas ist, das sie wirklich will“, erzählt Kim und thematisiert damit Situationen, die sie bei der Erziehung von vier Schwarzen Kindern erlebt.

Dennoch betont Kim in dem Interview auch, dass sie selbst armenische Vorfahren hat und einige ihrer Frisuren auch davon inspiriert sind. Denn „es gibt auch eine Geschichte des Haare-Flechtens in Armenien, und die Leute vergessen, dass ich auch Armenierin bin.“