Wohl kaum eine Fortsetzung wurde so sehr herbeigesehnt wie „Black Panther: Wakanda Forever“. Der Grund: Fans wollten unbedingt wissen, wie es nach dem Tod von Hauptdarsteller Chadwick Boseman weitergeht. Doch mit einer Szene im neuen Film sind einige Fans unzufrieden.

Achtung: Es folgen Spoiler für „Black Panther: Wakanda Forever“.

Deshalb wurde Chadwick Boseman in „Black Panther: Wakanda Forever“ nicht ersetzt

Es war wohl eine der schwierigsten Aufgaben, denen sich Marvel in den vergangenen Jahren stellen musste: wie kann man die Geschichte von „Black Panther“ ohne den titelgebenden Helden weitererzählen? Denn nachdem „Black Panther“-Schauspieler Chadwick Boseman 2020 völlig überraschend an den Folgen einer Krebserkrankung verstorben ist, war die Zukunft der Superheldenfilme ungewiss. Nur eines wussten die Verantwortlichen: den Superhelden neu zu casten und Chadwick zu ersetzen kam nicht in Frage.

Marvel-Chef Kevin Feige betonte das bereits in der Vergangenheit in einem Interview mit „Empire“ und erklärte, warum es für Chadwick einfach keinen Ersatz geben konnte. „Ich hatte einfach das Gefühl, dass es viel zu früh für eine Neubesetzung war. Stan Lee hat immer gesagt, dass Marvel die Welt außerhalb deines Fensters repräsentiert“, erklärt er. „Und wir haben darüber gesprochen, dass, so außergewöhnlich und fantastisch unsere Figuren und Geschichten auch sind, alles, was wir tun, ein menschliches Element hat. Die Welt verarbeitet immer noch den Verlust von Chad.“

„Black Panther: Wakanda Forever“: Überraschende Enthüllung in Post-Credits-Szene

Statt die Tragödie rund um Chadwick also zu ignorieren, flochten die Verantwortlichen den Tod des Schauspielers in die Geschichte ein – und zollten dem Schauspieler mit „Black Panther: Wakanda Forever“ auch im Marvel-Universum Tribut. „Die Gespräche drehten sich ausschließlich um die Frage: ‚Was machen wir als nächstes?‘ Und wie kann das Vermächtnis von Chadwick – und was er getan hat, um Wakanda und Black Panther zu diesen unglaublichen, aufstrebenden, ikonischen Ideen zu verhelfen – weitergeführt werden?“, so Feige. Das Ergebnis: „Black Panther: Wakanda Forever“ ist eine fast dreistündige Hommage an den Schauspieler und beschäftigt sich intensiv mit den Themen Abschied, Trauer und Verlust.

Doch es muss für das Marvel-Universum auch eine Zukunft geben. Und für die Filmemacher bedeutete das nicht nur, einen neuen Black Panther zu küren, sondern auch die Frage um das Vermächtnis von König T’Challa aka dem Black Panther zu klären. Nach dem Abspann erscheint deshalb die Freundin von T’Challa – Nakia (gespielt von Lupita Nyong’o) in einer Post-Credits-Szene und enthüllt, dass sie und der Black Panther ein gemeinsames Kind haben. Und zwar einen Sohn, der ebenfalls T’Challa heißt.

Emotionales Finale oder klischeehaftes Ende?

Eine emotionale Szene, die online für Aufregung sorgt. Denn ob das Vermächtnis von Chadwick Boseman so weitergeführt werden soll, wird derzeit heftig diskutiert. Für die einen ist es das perfekte Ende – und eine wunderschöne letzte Hommage an Chadwick Boseman. Online betonen viele, dass es der emotionale Höhepunkt des Films war und zu Tränen rührte.

Doch viele Fans sind ganz anderer Meinung. Denn, dass T’Challa einen geheimen Sohn hatte, ist für sie vor allem eines: faul. Schließlich gab es in den vergangenen Marvel-Produktionen wurden immer wieder Kinder der Avengers vorgestellt; eventuell mit dem Ziel, die Helden dadurch eines Tages zu ersetzen. Erst in der neuen Marvel-Serie „She-Hulk“ präsentierte etwa der Hulk überraschend einen Teenager-Sohn.

Andere Fans betonen außerdem, dass Marvel mit diesem Ende nur ein klischeehaftes und vor allem vorhersehbares Film-Stereotyp genutzt hat. Ein Stereotyp, das mit einer Hommage nur wenig gemein hat. Schließlich ist T’Challas Sohn eventuell gezeichnet von dem frühen Tod seines Vaters und konnte den Helden nie wirklich kennenlernen.

Ob man die letzte Szene nun als vollen Erfolg oder doch klischeehaften Zusatz sieht; eines hat „Black Panther: Wakanda Forever“ definitiv geschafft: einen Weg zu finden, die Geschichte des Superhelden weiterzuerzählen, ohne auf das große Erbe des Darstellers Chadwick Boseman zu vergessen. Und das zeigt sich auch an der Kinokasse. Denn schon in den ersten Tagen spielte „Black Panther: Wakanda Forever“ weltweit rund 330 Millionen Dollar ein.