Bei der Bird Box Challenge begeben sich Menschen mit verbundenen Augen in Gefahr. Der deutsche Blindenverband Hamburg zeigt in Werbespots, wie sich das Leben für Blinde wirklich anfühlt.

Es ist ein besonders dummer und auch gefährlicher Trend, der noch Wochen nach dem ersten Hype um den Netflix-Film Birdbox sein Unwesen treibt: Unter dem Motto #BirdBoxChallenge werden die Augen verbunden und dann werden – ganz nach dem fiktiven Vorbild mit Sandra Bullock – unterschiedliche Tätigkeiten ausprobiert. So wird beispielsweise versucht, sich in der eigenen Wohnung fortzubewegen, auf der Straße zu gehen oder sogar ein Auto zu lenken. Das hat schon zu vielen bedrohlichen Situationen geführt, so wurde eine 17jährige bei einem Autounfall im Rahmen der Bird Box Challenge verletzt.

Werbespots zum Trend

Nun hat der Blinden- und Sehbehindertenverband Hamburg Werbespots rund um diesen wahnwitzigen Trend drehen lassen. Dabei wird gleich zweierlei gezeigt: Wie bescheuert das Ganze ist – und wie sich das Leben für Blinde wirklich anfühlt. In den Spots ist Heiko Kunert zu sehen – er ist selbst blind und Geschäftsführer des Verbands. Er steigt eine Treppe hinab, die Augen verbunden – auf der Straße angekommen, wird erkenntlich, dass er nicht nur wegen der verbundenen Augen nichts sieht – er ist wirklich blind. Und die Schwierigkeiten und Gefahren, denen Blinde tagtäglich ausgesetzt sind, werden hier angesprochen. So können Autos, die einfach am Gehsteig parken,

Vorurteile als Gefahr

„Für euch ist das eine Bird Box Challenge. Meine Challenge sind Vorurteile: Was blinde Menschen können und was nicht“, sagt Kunert. Die Spots wurden von der deutschen Werbeagentur Scholz & Friends gedreht – und sollen zum Nachdenken bringen, wie sich denn das Leben für Blinde und Sehbehinderte tatsächlich anfühlen könnte. In Wirklichkeit sind ja nicht Treppen oder Hindernisse das, was sie behindert – sondern die Einstellung und Ignoranz anderer…

Hier die beiden Werbespots: