Auf TikTok macht gerade ein neuer Selfcare-Trend die Runde: der Bare Minimum Monday. Damit wollen Influencer:innen darauf aufmerksam machen, dass wir uns zu Wochenbeginn oft viel zu viel Druck machen.

Ist das das Ende des Monday-Blues?

Warum stresst der Montag so viele von uns?

Kennt ihr das auch: es ist Sonntag Abend und ihr macht euch Gedanken über die kommende Woche. Was will ich erreichen? Was muss erledigt werden? Und wie kann ich das Beste aus meiner Woche herausholen? Für viele bedeutet die neue Woche auch einen Neustart und beflügelt davon nehmen wir uns nur allzu gerne viel zu viel vor. Ganz nach dem Motto „Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen“ schreiben wir uns also lange Listen mit Dingen, die wir unbedingt erledigen wollen.

An kaum einem Tag sind die To Do Listen dementsprechend so lang wie am Montag. Und das kann ziemlich motivierend sein – zumindest so lange, bis der Montag dann tatsächlich da ist und wir von all den To Dos in unserem Kalender regelrecht erschlagen werden. Denn um fünf Uhr aufzuwachen und Yoga zu machen, bevor man ins Büro läuft und alle Aufgaben für die gesamte Woche erledigt, ist für viele von uns eine Wunschtraum, der in der Realität spätestens dann zum absoluten Albtraum wird, wenn der Wecker das erste Mal läutet.

Statt Euphorie und Motivation gibt es am Ende des Arbeitstages nicht nur ziemlich viele nicht erledigte Aufgaben, sondern viel Frustration zum Wochenbeginn.

Bare Minimum Monday als Lösung?

Doch mit dieser Frustration soll jetzt Schluss sein; zumindest, wenn man einer TikTokerin glauben darf. Denn sie scheint jetzt die Lösung gefunden zu haben, wie man eine Woche eigentlich starten sollte. Und die Lösung heißt Bare Minimum Monday. Wie der Name schon vermuten lässt, steckt dahinter der Gedanke, dass man es zum Wochenbeginn ganz bewusst ruhiger angehen sollte als an all den anderen Tagen. Ins Leben gerufen hat den Trend die Marisa Jo, die in ihren Videos zeigt, dass sie am Montag ganz bewusst nur das Mindeste macht, wenn es um die Arbeit geht. In ihren Videos erklärt sie, dass sie sich früher schon am Sonntag Sorgen über die kommende Woche machte. Denn in puncto Arbeit hatte sie endlos lange Listen mit Dingen, die sie erledigen wollte. Listen, die sie schon am Wochenende in Stress und Angst versetzten. Am Ende eines jeden Montages fühlte sie sich dann schuldig, dass sie all diese Aufgaben nicht geschafft hat.

Bis sie vor etwa einem Jahr mit dem Bare Minimum Monday startete. Denn seitdem überlegt sich Marisa jeden Sonntag ganz bewusst: was ist das Mindeste, was ich für die Arbeit tun muss. Und eben diese Dinge erledigt sie. Nicht mehr und nicht weniger! Sobald sie diese dringend notwendigen Tasks erledigt hat, gestaltet sie ihren Montag dann individuell, wie es ihr gefällt. Das bedeutet manchmal Selfcare, manchmal macht sie Dinge, von denen sie weiß, dass sie sich dann besonders gut fühlt.

So funktioniert der Bare Minimum Monday auch im 9-5-Job

Ein Prinzip, das online viel Anklang findet. Denn viele User:innen betonen, wie sehr sie das Gefühl von „ich mache nicht genug“ kennen und wie sehr die Idee eines Bare Minimum Monday ihnen gefällt. „Ich muss das in mein Leben einbauen“, kommentiert etwa eine Nutzerin. „Meine Depressionen waren zuletzt so schlimm. Heute habe ich das Konzept zum ersten Mal versucht und es hatte so einen großen Einfluss auf mich“, schreibt eine andere Nutzerin und betont: „Ich werde das jetzt jede Woche machen!“ Andere erzählen, dass auch sie das Konzept getestet haben und bemerken, wie wenig Druck sie dadurch am Montag spüren und dennoch jede Menge erledigen können.

Ist der Bare Minimum Monday also die Lösung für jeglichen Stress? Naja, nicht ganz. Schließlich ist Marisa in einer ziemlich besonderen Position: sie ist selbstständig, arbeitet von Zuhause aus und kann sich ihre Zeit selbst einteilen. Ein Privileg, das wohl viele von uns nicht haben. Denn die Realität besteht für den Großteil wohl eher aus fixen Zeitvorgaben und Dingen, die erledigt werden müssen sowie Tasks, die man sich nicht selbst gibt, sondern die einem zugeteilt werden.

Doch Marisa behauptet: ein Bare Minimum Monday ist auch in einem klassischen 9-5-Job möglich. Man solle jene To Dos von seiner Liste streichen, die Marisa „wishful thinking“ nennt. Also jene Dinge, die ohnehin unrealistisch zu erreichen sind. „Der Rest des Bare Minimum Monday passiert in deinem Hirn“, betont sie. Sie selbst hatte früher einen 9-5-Job und weiß heute: es gibt immer Dinge, die einen unnötig stressen. Und eben diese Dinge und Tasks soll man bewusst nicht auf den Montag ziehen und sich klar machen, dass es keinen Unterschied macht, ob man alles am Montag schafft. Es gehe nicht nur um den Zeitplan am Montag, sondern um die Frage, wie man zu sich selbst netter sein kann.

@itsmarisajo

Replying to @alysialovesmakeup This shift would’ve saved me so much stress & overwhelm back in my corporate days 😵‍💫 #bareminimummonday #bareminimummondays #worklifewellbeing #burnoutrecovery #wfhtips

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