Mit todkranken Kindern und Jugendlichen zu arbeiten ist eine wirkliche Herausforderung. Es ist schwer zu sehen, wie sie schwächer werden. Man kann aber auch viel von diesen Kindern lernen. Das harte Schicksal dieser schwerkranken Kinder gibt ihnen vor allem die Gabe, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und zu sehen, was im Leben wirklich wichtig ist.

Alastair McAlpine, ein Kinderarzt aus Kapstadt, hat es sich zur Aufgabe gemacht, intensive Gespräche mit seinen todkranken Patienten zu führen. Dabei stellte er ihnen die Frage, was ihnen im Leben wichtig erschien. Er sammelte die Antworten seiner Patienten und fasste diese in einem Post auf Twitter zusammen. Die befragten Kinder waren zwischen 4 und 9 Jahren alt. Der Tweet von McAlpine erhielt über 157.000 Likes und fast 100.000 Retweets.

Zu diesen Ergebnissen kam der Kinderarzt:
Keines der Kinder erzählte dem Arzt, dass es gerne mehr Zeit auf Facebook oder vor dem Fernseher verbracht hätte. Kein Kind verbrachte seine Zeit gerne im Spital oder im Streit mit anderen. Fast alle Kinder erzählten von ihren Haustieren und was sie in ihrer freien Zeit mit ihren Tieren erlebten. Viele Patienten erzählten, dass sie sich wünschten, dass die Eltern sich weniger Sorgen machen würden. Sie wünschten sich auch mehr Zeit mit der Familie und erzählten, dass sie es liebten, wenn die Eltern ihnen vorlasen. Als Lieblingsbuch gaben viele Harry Potter an. Viele sagten auch, dass sie gerne weniger Zeit damit verbracht hätten, darüber nachzudenken, was andere von ihnen denken.

Was den Kinderarzt überraschte, war, dass alle Kinder eine Sache liebten und zwar Eis. „ALLE liebten Eiscreme“, schreibt McAlpine in einem Post.

Am Ende schrieb der Arzt in seinem Tweet, dass er von den Kindern lernen kann, sich auf das Wesentliche im Leben zu konzentrieren – und mehr Eiscreme zu essen.

Der Arzt erzählte dem Nachrichtensender BBC in einem Interview, dass er sich geehrt fühlt, die Kinder und deren Familien auf diesem außergewöhnlichen und schwierigen Weg begleiten zu dürfen. Alastair McAlpine mein außerdem, dass „so schrecklich es ist, wenn ein Kind stirbt – eine der besten Belohnungen ist ein würdevoller und schmerzloser Tod. Wenn ich das Leben der Kinder auch nur ein bisschen besser machen kann, ist es das wert. Das hilft mir dabei, weiterzumachen.” Der Grund für den Kinderarzt seinen Beruf auszuführen, ist, dass es viel zu wenig Menschen gibt, die sich mit Palliativmedizin, also der professionellen Betreuung schwerstkranker Kinder, beschäftigen und dass er alles geben möchte, um ihnen zu helfen.