Wir kennen es doch alle – und dafür muss es noch nicht mal Sommer sein: Eine Ameisen-Invasion! Sie krabbeln gerne über Lebensmittel, Flächen mit klebrigen Überresten oder E-Books. Jap, richtig gelesen. Eine Journalistin aus Brasilien hat jetzt ein Video von ihrem Kindle geteilt, das über und über von den krabbelnden Tierchen eingenommen wurde.

Aber das ist noch nicht alles: Die Ameisen haben auch gleich mal zwei Bücher bestellt.

Ameisen nehmen E-Book ein und geben Bestellung auf

Dass Ameisen überaus schlaue Tiere sind, steht nicht zur Debatte – denn das wissen wir alle. Aber dass sie auch ein bisschen nerdy unterwegs sind und es sich auf einem E-Book bequem machen, ist uns neu. Scheinbar haben die Krabbelviecher sogar so großes Interesse daran entwickelt, dass sie auch gleich mal zwei Bücher bestellten. Und nein, diese Geschichte ist nicht erfunden.

Denn eine brasilianische Journalistin teilte jetzt ein spektakuläres Video auf Social Media, in dem genau das zu sehen ist. Der Clip zeigt tausende der Insekten, die ihr Kindle eingenommen haben. Sie krabbeln in alle Richtungen und scheinen sich auf dem Gerät richtig wohl zu fühlen. Wie Mariana Lopes Vieira ungläubig verrät, haben die ungebeten Gäste dann auch noch ihr Bankkonto belastet. Denn durch den Druck, den die Tierchen auf das E-Book ausgeübt haben, wurde die Touch-Funktion aktiviert. Die Folge: Zwei Bücher im Warenkorb, die kostenpflichtig bestellt wurden. Von den Ameisen.

„Ich war wirklich verzweifelt“

Doch wie konnte es überhaupt zu dem Ameisenbefall kommen? Mariana hat ihr E-Book für einige Zeit liegen lassen, da sie zur Abwechslung mal selbst an einem Buch geschrieben hat. Doch statt einer Staubschicht hat sich ein ganzes Ameisennest auf dem Kindle gebildet. Zuerst ist der Journalistin die Invasion nicht aufgefallen. Erst als sich das Gerät nicht mehr einschalten und auch nicht aufladen ließ und sie den Ladeschlitz öffnen wollte, kam es zum großen Krabbeln.

Auf Social Media schrieb sie dann: „Meine virtuelle Bibliothek ist zu einem Nest geworden“. „Ich war wirklich verzweifelt“, so die Journalistin weiter, besorgt darüber, ob ihr E-Book nun für immer verloren sei. „Ich hatte einige digitale Bücher, die teilweise in der echten Version ausverkauft waren. Ich dachte dass alles weg war“. Die Brasilianierin war kurz davor, ihrem geliebten Kindle für immer Adieu zu sagen, als sie plötzlich eine Mail von Amazon erhielt. Und was sie darin gelesen hat, machte sie sprachlos.

Denn die Nachricht gratulierte ihr zum Kauf des Science-Fiction-Klassikers „Robots and Empire“ von Isaay Asimov. Als Mariana den Onlinehändler kontaktieren wollte, um klarzustellen, dass es sich dabei nur um einen Fehler handeln kann, trudelte auch schon die nächste Mail ein. Diesmal bedankte man sich bei ihr für den Kauf von „The ring of Gyges: An ethical fantasy“ von Eduardo Giannetti.

So kam es zur Ameisen-Invasion

Wie das möglich ist, fragt ihr euch? Mariana hatte blöderweise die Option aktiviert, dass man Bücher mit nur einem Klick kaufen kann, ohne ständig etwas zu bestätigen. Scheinbar war das Krabbeln der Ameisen fest genug, damit das Gerät reagiert. „Kindle verwendet eine kapazitive Berührung, die Veränderungen auf dem Display erkennt, damit es weiß, wo die Berührung vorgenommen wurde“, so ein Experte gegenüber der Sun.

Wie Mariana die Ameisen schließlich losgeworden ist, fragt ihr euch? Erstmal hat sie die Kaufoption mit nur einem Klick deaktiviert. Danach hat sie versucht, das E-Book in Reis einzulegen und gewartet, bis die Ameisen verschwinden. Doch da Ameisen nicht Wasser sind, hat der Reis-Hack keine Wirkung gezeigt. Mittlerweile befand sich die unglaubliche Geschichte der Brasilianerin schon auf Social Media – und drort scheuten die User:innen nicht zurück, der Journalistin Tipps zu geben, wie sie die Tierchen loswerden kann.

Einer hat dann tatsächlich gefruchtet: Sie platzierte ihr Kindle eine Zeit lang im Gefrierschrank. Und siehe da: Die Krabbler waren weg. Bleibt also nur noch eine Frage: Wird Mariana die Bücher lesen, die die Ameisen für sie ausgesucht hat? „Vielleicht“, antwortet sie im Interview mit der britischen Zeitung.