Der Online-Händler Amazon testet in Seattle ein Service namens Amazon Scout: Dabei bringen kleine, fahrbare Roboter die Lieferungen ins Haus. 

Das Ding sieht putzig aus, wie ein Mittelding zwischen Roboter, Mistkübel und Einkaufswagerl. Vor der Eingangstür bleibt es dann stehen, eine Klappe öffnet sich – und das Paket kann herausgenommen werden. So stellt sich der US-Konzern Amazon offenbar die Zukunft der Zustellungsdienste aus. Ganz ohne menschliches Zutun sollen die Packerln dann ausgeliefert werden.

Das Ganze nennt sich „Amazon Scout“ und wurde vom Konzern nun in einem hübschen Video auf YouTube vorgestellt. Derzeit sind die Roboter-Zusteller in einem Vorort von Seattle unterwegs. Sie werden zwar noch von Menschen überwacht, können aber eigenständig Hindernissen ausweichen.

Amazon Scout
Screenshot YouTube

Sollte der Testlauf erfolgreich sein, könnte das Scout-System schon bald im großen Stil getestet werden. Was sich Amazon dabei denkt, ist klar: Roboter sind als Zusteller natürlich auf lange Sicht deutlich billiger als Menschen – sie kennen kein Wochenende, keine  Gewerkschaften und werden niemals müde. Der Konzern steht in Europa nicht nur wegen steuerlicher Gründe immer wieder in Diskussion, auch die Arbeit der Zustelldienste wird bisweilen kritisiert: Oft haben es die Zusteller so eilig, dass sie die Pakete einfach vor die Tür stellen. Insofern hat die Sache mit dem putzigen Roboter einen Haken: Was passiert, wenn niemand daheim ist? Ein Greifarm, der die Lieferung dann einfach irgendwo hinstellt, könnte sich also bewähren.

Amazon-Chef Jeff Bezos kann das egal sein – inzwischen ist der Online-Händler, der einst mit Büchern begonnen hatte, das wertvollste Unternehmen der Welt.