Forscher rätseln derzeit über aggressive Angriffe von Orcas auf Boote vor der spanischen Küste. In den vergangenen zwei Monaten haben die Wale nicht nur die Boote beschädigt, sondern auch Besatzungsmitglieder verletzt.

Die Tiere sollen offenbar gezielt vorgehen.

Orcas greifen Boote vor spanischer Küste an

Ziemlich aggressive Orcas geben Forschern in Spanien derzeit Rätsel auf. Denn in den vergangenen zwei Monaten griffen die Tiere immer wieder Boote vor der spanischen Küste an. Die Orcas, die wegen ihrer Jagdtechnik auch Killerwale genannt werden, greifen normalerweise nur andere Tiere, wie etwa Robben an. Auf Menschen habe sie es eigentlich nicht abgesehen. Umso verwunderlicher ist es also, dass Schwertwale seit einiger Zeit offenbar gezielt Boote vor der spanischen Küste angreifen. So soll einer der Wale zuletzt eine Yacht bis zu 15-mal gerammt haben, wie etwa der britische „Guardian“ berichtet. Bei einem anderen Vorfall soll eine spanische Marineyacht nach einem Wal-Angriff einen Teil des Ruders verloren haben. Auch andere Besatzungen berichten davon, dass die Wale Teile ihrer Ruder beschädigten. Bei einem Angriff wurde ein Besatzungsmitglied sogar verletzt und erlitt durch die Kollision Blutergüsse.

Tiere könnten unter Stress stehen

Die spanische Seenotrettungsorganisation Salvamento Marítimo hat aufgrund der zahlreichen Vorfälle bereits vor Begegnungen mit den Tieren gewarnt. Man sollte Abstand halten. Allerdings sei das nicht so einfach, denn die Tiere scheinen die Boote teilweise sogar zu verfolgen und sehr hartnäckig zu sein. Dass Orcas bei Booten neugierig sein können, ist nichts Ungewöhnliches. Allerdings greifen sie normalerweise nicht derart aggressiv an. Forscher vermuten, dass die Orcas alle aus derselben Gruppe stammen. Womöglich stehen die Tiere unter Stress. Normalerweise würden die Schwertwale um diese Jahreszeit zum Golf ziehen, um dort Thunfische zu jagen. Genaue Erklärungen für ihre Verhalten haben die Experten allerdings noch nicht. Es sei noch zu Früh, genaue Gründe dafür anzugeben. Sie werden die Tiere weiter beobachten.