Achtung, diese Geschichte ist wirklich nichts für schwache Nerven! In Frankreich kam ein Mann ins Krankenhaus, nachdem sein Auge extrem juckte. Die Ursache dafür machte selbst die Ärzte sprachlos.

Denn darin fanden die Mediziner eine ganze Brutstätte voller Larven.

Franzose juckt das Auge – Ärzte finden Larven darin

Es ist doch immer wieder erstaunlich, zu welch seltsamen Ereignissen die Menschen- und Tierwelt fähig ist. Ein besonders aufsehenerregender Fall kommt jetzt aus Frankreich. Denn ein Mann verspürte einen fürchterlichen Juckreiz in seinem Auge – so schlimm sogar, dass er beschlossen hat, ein Krankenhaus aufzusuchen.

Die absolut richtige Entscheidung – wie sich im Nachhinein herausgestellt hat. Denn über die Ursache des Juckreizes waren selbst die Ärzte erstaunt. Sie teilten dem 53-jährigen Patienten mit, dass sein Auge von unzähligen Larven befallen sei! Mittels Scan konnten die Mediziner „mehr als ein Dutzend bewegliche, durchscheinende Larven“ rund um die Hornhaut erkennen, wie in einem Bericht des New England Journal of Medicine zu lesen ist.

Die Parasiten – die immerhin nur einen Millimeter klein waren – bewegten sich eigenständig und fühlten sich offenbar sehr wohl im Auge des Franzosen. Um den ungewöhnlichen Larven-Befall festzuhalten und daran zu forschen, hielten die Ärzte alles per Video und Foto fest. Dann befreiten sie den Mann aus seiner Misere und entfernten Larve für Larve mit einer kleinen Pinzette.

Larven in Nasenlöchern abgelegt

Die Diagnose des 53-Jährigen lautete übrigens Ophthalmomyiasis, also ein Befall des Auges durch Fliegenlarven. Für Menschen eher ungewöhnlich, doch bei Tieren kommt das öfter vor. Denn bei diesen Larven handelte es sich um die Brut einer Schafbremse. Diese gehört zur Gattung der Dasselfliegen und befällt normalerweise vorwiegend Ziegen und Schafe. Besonders grausig: Sie vermehren sich, indem sie ihren Nachwuchs in die Nasenlöcher der Tiere legen.

Mit der Zeit schlängeln sich die Larven dann hinauf zu den Nebenhöhlen, wo sie sich dann mithilfe kleiner Häkchen festhaken. Dabei ernähren sie sich von Schleim und werden so zu immer dickeren Maden, bis sie selbstständig durch die Nase wieder zu Boden fallen. Wer immer noch nicht genug hat: Dort beenden die Tiere ihren Wachstums-Prozess und entwickeln sich schließlich zu flugfähigen Insekten.

Tierische Verwechslung

Kommen wir jetzt aber zur wichtigsten Frage: Wie konnte das nur passieren?! Eigentlich achten „schwangere“ Schafbremsen, die kurz davor sind, ihre kleinen Larven abzulegen, darauf, diese in den Nasenlöchern von Ziegen und Schafen zu deponieren. Doch hin und wieder kommt es zu Verwechslungen und es kann durchaus passieren, dass weibliche Fliegen manchmal verwirrt sind und die Larven auf den Augäpfeln von Menschen ablegen. Fun (oder besser Not-So-Fun-)Fact: Das war nicht das erste und sicherlich auch nicht das letzte Mal, dass so etwas passiert …

Der Patient aus Frankreich hat übrigens bestätigt, wenige Tage vor seinen Symptomen in der Nähe einer Schaffarm gearbeitet zu haben. Doch glücklicherweise hat er schnell reagiert und ein Krankenhaus aufgesucht. Alleine hätte er die Larven nicht mehr aus seinem Auge bekommen. Denn durch ihre mikroskopisch kleinen Widerhaken halten sie Reiben oder Spülen bestand. Einzig kleine Augenwerkzeuge können hier helfen.

Hätte sich der Mann übrigens noch Zeit gelassen, dann hätte er jetzt vermutlich bleibende Schäden. So wurde er aber mit Antibiotika behandelt und auch zehn Tage nach dem Befall konnten die Ärzte bestätigen, dass sich der 53-Jährige – bzw. sein Auge – vollständig erholt hat.