Seit Jahresbeginn sind hunderte tote Delfine an Frankreichs Atlantikküste angespült worden. Bis zum vergangenen Wochenende zählte die Forschungseinrichtung Pelagis insgesamt 670 tote Tiere an den Stränden.

Tierschützer vermuten, dass die meisten der tot angespülten Tiere als Beifang von Fischereien ums Leben kamen.

Mehr tote Delfine als im Vorjahr

Etwa 670 tote Delfine wurden seit Jahresbeginn an Frankreichs Küsten angespült. Das sind mehr, als im gleichen Zeitraum im Vorjahr. Am stärksten betroffen sind die Küsten des Golfs von Biskaya, so Forscher. Schon im vergangenen Winter war die Zahl besonders hoch und sorgte bei den Wissenschaftlern und Tierschützern für große Besorgnis.

Spuren von Fanggeräten

An vielen der Tiere habe man Spuren von Fanggeräten entdeckt, heißt es laut Medienberichten. Deshalb vermuten Tierschützer, dass die meisten Delfine als Beifang von Fischern ums Leben kamen. Tierschutzorganisationen wie Sea Shepherd machen immer wieder auf die Problematik der Fischerei aufmerksam und werfen den Verbänden eine „skandalöse Haltung“ vor, wie es in einer Mitteilung heißt. Die Fischer werfen der Organisation hingegen „Schikane“ vor, denn diese würden die Fischer nachts stundenlang bei ihrer Arbeit filmen und unter Druck setzen, so der Präsident des Fischereiausschusses der Bretagne in Frankreich.

Dunkelziffer weitaus höher

Die Dunkelziffer der toten Meerestiere ist vermutlich weitaus höher. Denn der Großteil würde wahrscheinlich gar nicht an den Strand gespült, sondern auf den Meeresgrund sinken. Schätzungen zufolge starben 2019 mehr als 11.000 Delfine vor den Küsten Frankreichs. Experten machen größtenteils die engmaschigen Netze von Fischern verantwortlich, in denen die Tiere hängenbleiben und qualvoll sterben.