Die gute Nachricht vorweg: Es ist normal, dass rund 30 bis 100 Haare am Tag ausfallen. Das bemerkt man kaum, denn der Mensch hat bis zu 150.000 Haare auf dem Kopf. Diese Zahl ist aber abhängig von Struktur und Farbe. Blonde haben mit 140.000 Haaren im Schnitt mehr als Dunkelhaarige mit rund 100.000. Dafür sind die der Blonden in der Regel feiner. Wie gelingt es, dass Haare gesund bleiben und glänzen? Hier ein paar Antworten:

1. Wie trockne ich die Haare richtig?

Zu heiße Föhnluft kann das Haar beschädigen. „Am besten den Fön nie heißer machen, als man es am Handgelenk verträgt“, rät Jens Dagné von der Friseurvereinigung Intercoiffure Deutschland.

Stattdessen empfiehlt der Friseurmeister, gezielt mit einer Düse und in Wuchsrichtung der Haare zu föhnen. Dann wird die Schuppenschicht nicht aufgeraut. Dagné rät hingegen, nur den Haaransatz zu föhnen und Längen und Spitzen besser an der Luft trocknen zu lassen. „Unbedingt vor dem Föhnen Hitzeschutzspray auftragen“, fügt er hinzu.

2. Darf das Haar zuvor mit dem Handtuch trockengerubbelt werden?

Starkes Rubbeln raut die Schuppenschicht der Haare auf, erläutert Friseurmeister Dagné. Dadurch wirke das Haar stumpf. Die Haare werden stattdessen besser in ein Handtuch eingeschlagen und sanft gedrückt.

3. Welches Shampoo passt zu welchem Haar?

Die Produktpalette ist riesig. Für jede Haarfarbe, für lockiges, glattes und gefärbtes Haar gibt es eigene Produkte. Der IKW rät grundsätzlich: Wer kurzes bis schulterlanges Haar hat, das nicht stärker beschädigt ist, kann Shampoos für normales Haar verwenden. Für längeres Haar, das auch anfälliger für Spliss ist, gibt es spezielle Produkte. Sie pflegen vor allem die schon alten Haarspitzen.

Wer die Haare häufig reinigt, sollte auf Produkte mit neutralem bis schwach saurem pH-Werte achten. Manche dieser extra so ausgewiesenen Shampoos haben rückfettende Substanzen wie natürliche Öle, die verhindern, dass die Haare bei zu häufigem Waschen nicht entfetten. Feines Haar ist meist auch empfindlich, daher enthalten entsprechende Shampoos aktivierende und strukturverbessernde Zusätze wie Proteine oder kationische Polymere.

4. Dutt oder Zopf – Wie style ich die Haare schonend?

Spangen aus Metall, Klemmen mit scharfen Kanten und Haargummis mit Metallplättchen lassen das Haar brechen. Besser sind weiche Materialien, etwa Frottees zum Zusammenbinden. Kanten an Spangen könne man alternativ mit einem Klebeband umwickeln, erläutert Weinitschke. „Die Haare sollten auch richtig trocken sein, bevor man sie so stylt.“ Nach dem Föhnen sind sie meist noch klamm. „Am besten wartet man daher ein bis zwei Stunden.“

5. Was hilft gegen Spliss?

Weinitschke rät zu Shampoos mit Feuchtigkeit und Proteinverstärkern. „Konditioner schließt zudem die Schuppenschicht.“ Außerdem sollten Verbraucher bei Pflegeprodukten wie Sprühkur und Stylingschaum auf einen Hitzeschutz achten. Die Deutsche Haut- und Allergiehilfe (DHA) empfiehlt, die noch feuchten Spitzen mit ein wenig warmem Olivenöl einzureiben. Das verhindere weiteres Aufspalten der Haare. Ist das Haar erst einmal gespalten, dann hilft laut Dagné nur noch die Schere. Mit entsprechenden Pflegeprodukten muss man es aber gar nicht so weit kommen lassen.