Wenn man verliebt ist verwendet man oft Redewendungen, um seine Gefühle zu beschreiben. Oft greifen wir dabei auf Sprüche wie, „Ich habe Schmetterlinge im Bauch“ oder „Ich bin bis über beide Ohren verliebt“ zurück.

Doch woher kommen diese Metaphern der Liebe eigentlich ursprünglich und was bedeuten sie? Wir haben uns da mal für euch schlau gemacht.

1. Schmetterlinge im Bauch haben

Jeder von uns hat während des Verliebtseins vermutlich schon mal erlebt, dass es im Bauch so richtig kribbelt und man das Gefühl hat, als würden tausende Schmetterlinge im Inneren herumflattern. Die Redewendung „Schmetterlinge im Bauch“ gibt es bereits seit mehreren Jahrzehnten und entstand erstmals Anfang des 20. Jahrhunderts (1908), als die amerikanische Schriftstellerin Florence Converse in ihrem Buch „House of Prayer“ über „butterflies in my stomach“, also übersetzt „Schmetterlinge in ihrem Bauch“, schrieb. Sie beschrieb damit das Gefühl des Verliebtseins. Schnell wurde der Spruch sehr beliebt und verbreitete sich auch in anderen Ländern.

2. Auf Wolke 7 schweben

Eine weitere Redewendung, die während der ersten Phase des Verliebtseins gerne verwendet wird, ist das allseits bekannte „Schweben auf Wolke Sieben“. Dabei fühlen wir uns meist überglücklich und so verliebt, als würden wir in die Lüfte empor steigen. Doch woher kommt der Spruch, der den Höhenflug in der Liebe beschreibt eigentlich?

Die Bibel liefert uns die Antwort darauf. Denn die Wolke Sieben wurde ursprünglich vom Ausdruck „siebter Himmel“ abgeleitet. Dieser findet sich in der Theorie des griechischen Philosophen Aristoteles wieder, die besagt, dass der Himmel in sieben verschiedene Schichten unterteilt werden kann. Der siebte Himmel stellt dabei den Bereich dar, in dem die Welt mit all ihren Planeten, Sternen, Monden und Sonnen gegen das Nichts abschließt. Demnach sind hier nur Fantasien, Wünsche und Träume sichtbar. Wer also auf Wolke Sieben schwebt, befindet sich sozusagen in einer Traumwelt aus Glückseligkeit und purer Freude.

3. Bis über beide Ohren verliebt sein

Unter den Redewendungen der Liebe ist auch dieser Spruch sehr beliebt. Denn wer bis über beide Ohren verliebt ist, fühlt sich einfach nur total glücklich und kommt aus dem Schwärmen überhaupt nicht mehr heraus. Die Redewendung „Bis über beide Ohren verliebt“ stammt ursprünglich vom Ertrinken und der Vorstellung, dass jemand bis über die Ohren im Wasser steckt und kaum noch zu retten ist. Im Jar 1500 verwendete der Prediger Geiler von Kaysersberg die Worte erstmals, als er sagte: „Er aber in Sünde, Schand und Laster steckt bis über die Ohren“.

Später verwendete man den Spruch schließlich auch für andere Lebensbereiche, wie etwa die Arbeit (bis über beide Ohren in Arbeit stecken) oder finanzielle Nöte (bis über beide Ohren in Schulden stecken), aber auch für positive Situationen. So entstand die Redensart „bis über beide Ohren verliebt“, die Anfang des 18. Jahrhunderts zum ersten Mal zum Einsatz kam, als mehrere Dichter, Poeten und Autoren, wie etwa Joseph von Eichendorff, Wilhelm Hauff oder E. T. A. Hoffmann, den Spruch in ihren Werken der Romantik niederschrieben. So fand sie schließlich den Weg in die Gesellschaft und den allgemeinen Sprachgebrauch.  

4. Etwas durch die rosarote Brille sehen

Diese Redewendung beschreibt die Situation, wenn wir uns durch die Liebe blenden lassen und unser Urteilsvermögen aufgrund unserer Emotionen getrübt wird. Denn, wenn wir verliebt sind, haben wir oftmals eine rosarote Brille auf, die uns in unseren Entscheidungen beeinflusst und alles nur in einem guten Licht dastehen lässt. Die Bedeutung der rosaroten Brille kommt übrigens ursprünglich aus der Farbenlehre. Denn die Farbe Rot wird allgemein mit der Liebe gleichgestellt. Die Farbe Schwarz steht dagegen für Unglück. Wenn etwas in unserem Liebesleben nicht rosig verläuft, setzen wir deshalb die rosarote Brille auf, um das Schwarze, sprich das Unglück, um uns herum nicht mehr sehen zu müssen.

5. Blind vor Liebe sein

Auch dieser Spruch, der in der Liebe häufig verwendet wird, ist den meisten von uns bekannt. Die Redewendung beschreibt dabei den Zustand einer Person, die durch ihre Liebe zu ihrem Partner alles negativen Dinge in der Beziehung ausblendet. Sie ist sozusagen blind vor Liebe. Doch woher kommt diese treffende Metapher eigentlich? Nun, es handelt sich dabei um einen Mythos, der bereits seit mehreren Jahren besteht und davon ausgeht, dass die starken Gefühle für den eigenen Partner dazu führen kann, dass die eigene Wahrnehmung für umgebende Geschehnisse und Personen dadurch beeinflusst wird. Ob das tatsächlich stimmt, testeten Wissenschaftler übrigens bereits in mehreren Studien. Die meisten dieser Studien kamen dabei zu dem Ergebnis, dass die Teilnehmer durch die starke Konzentration auf ihren eigenen Partner andere attraktive Personen überhaupt nicht mehr wahrnehmen.