miss: Dein neues Album heißt „New York – Stintino“, was bedeuten diese beiden Städte für dich?

 

Greogor Meyle: New York ist die große weite Welt. Ich war das erste Mal da, es war sehr verrückt. Jeder in der U-Bahn hat Ohrstöpsel drinnen und träumt sich mit seiner Musik an einen anderen Ort. Alle lieben die Stadt und hassen die Stadt gleichzeitig weil es eine Betonwüste ist. Ohne den Central Park und die Musik würden sich die New Yorker gegenseitig abballern. Wir waren jeden Abend in 3 verschiedenen Clubs bis 2 Uhr Nachts und haben 10 Tage lang die Zeit genutzt und viele Jam Sessions besucht. Es war geil, weil ich mit tollen Menschen zusammenarbeiten durfte.

Und Stintino ist ein wunderschöner Rückzugsort für mich. Ich hab ganz großes Glück, dass ein sehr guter Freund dort in Sizilien ein Haus hat, sonst hätte ich das nie kennengelernt. Bei meinem letzten Besuch dort hatte ich fünf Tage, um Songs zu schreiben. Da war das Album in acht oder neun Tagen fertig. Dort liegen nämlich immer eine Badehose und eine Gitarre für mich bereit.

 

 

miss: Mit welchem Song verbindest du die meisten Emotionen?

 

Greogor Meyle: Es gibt Songs, die ganz ganz tief ins Knochenmark gehen und dann gibt’s Songs, die man macht, um einen coolen Track für ein Konzert am Start zu haben. Ich freue mich immer, wenn ich einen Song geschrieben hab, der ein bisschen abgeht, weil ich dann weiß, dass ich nicht nur ein Balladenfuzzi bin. (lacht)
Aber, wenn ich einen auswählen müsste, dann würde ich „Die Chance“ nehmen.

 

 

miss: Wieso gerade diesen Song?

 

Greogor Meyle: In dem Song geht es um die Situation von Flüchtlingen. Stintino liegt in Sardinien und dort „stranden“ so viele Flüchtlinge aus Afrika. Diese Menschen haben oftmals furchtbare Dinge erlebt. Sachen, die wir uns oft gar nicht vorstellen können. Also habe ich einen Song über dieses wahnsinnige Thema geschrieben. Und der ist sehr emotional.

 

 

miss: Sprechen wir doch einmal über „Sing meinen Song“. Wo warst du als du gehört hast, dass Xavier Naidoo dich für die Show haben möchte?

 

Gregor Meyle: Ich war gerade am Bodensee, als mich Tim Mälzer gefragt hat, ob er meine Nummer an Xavier weitergeben kann. Ich hab gesagt „Nein sorry die Nummer hab ich schon Sting gegeben!“ Ich meine, was will man da sagen! Jetzt ruft dann vielleicht noch Paul McCartney an, ob ich mit ihm Golfen gehen mag! (lacht) 

Xavier hat dann wirklich angerufen und mich gefragt was ich 2014 mache und ob ich Bock auf Südafrika habe. Ich war sofort dabei!

An dem Tag habe ich schon zu Mittag begonnen Bier zu trinken. Ich habe alle meine Freunde angerufen und hatte eine saftige Telefonrechnung, aber das war es wert.

 

 

miss: Wie war es, als Xavier deinen Song gesungen hat?

 

Gregor Meyle: Das war irre! Wie soll denn das sein, wenn Xavier Naidoo deinen Song singt?! Es ist irre!! Xavier Naidoo ist ein ganz toller Mensch mit einem riesigen Herzen und einem tollen Sinn für Humor! Und dann singt der einfach einmal meinen Song! An dem Tag hatte ich meinen Lieblingspullover an, den ich von meiner Freundin bekommen habe. Den wollten mir dann viele Leute abkaufen, aber den behalte ich.

 

 

 

 

miss: Du hast ja sogar ein eigenes Buch „Song für echte Feinschmecker“. Was kochst bzw. isst du am liebsten?

 

Gregor Meyle: In Wien esse ich am liebsten ein Schnitzel, aber es kommt drauf an, eigentlich esse ich ja alles gern. Nur Avocados darf ich leider nicht essen, die vertrage ich nicht.

Aber ich liebe und koche alles gerne. Am liebsten Rezepte von einer alten Oma. Ich sammle Rezepte aus aller Welt und Jamie Oliver ist mein absoluter Hero! Das ist ein geiler Typ mit 900 Angestellten! Er hat ein tolles Restaurant in London, das inklusive Geschäftsführung ein Team von behinderten Menschen beschäftigt oder ein Restaurant wo die Angestellten alle obdachlos sind bzw. waren.

Tim Mälzers Lokal in Hamburg ist auch sehr gut, besonders das Bistro „Bullerei“ ist ein Knaller. Dort bekommt man sensationellen Cappuccino.

 

Gregor Meyles fünftes Studioalbum „New York – Stintino“ ist im Handel erhältlich!