Laut der Hilfsorganisation Oxfam geht die Schere zwischen Arm und Reich weiterhin auseinander. Das zeigt der aktuelle Ungleichheitsbericht der Organisation. Denn alle Frauen, die in Afrika leben, haben insgesamt weniger Vermögen als die 22 reichsten Männer.

Der Bericht zeigt außerdem, dass das reichste Prozent der Welt zusammen doppelt so viel besitzt, wie die ärmsten 6,9 Milliarden Menschen.

Frauen leisten unbezahlte Arbeit

Die Hilfsorganisation Oxfam fand heraus, dass vor allem zwischen Frauen und Männern der Wohlstand ungerecht verteilt bleibt. Das bedeutet, Männer besitzen um 50 Prozent mehr Vermögen. Die immer noch anhaltende ungleiche Behandlung der Geschlechter führt genau zu diesen großen Unterschieden. Denn immerhin leisten Frauen nicht weniger als Männer, ihre Arbeit wird nur weniger gewürdigt und nicht bezahlt. Hinzu kommt unbezahlte Haus-, Pflege- und Fürsorgearbeit.

Hausarbeit ist eine Armutsfalle

Kinderbetreuung, Haushalt und Pflege von Angehörigen ist eine Arbeit, die weltweit von Frauen gratis verrichtet wird. Das zeigt unter anderem die diesjährige Studie „Time to Care“. Konkret verrichten sie insgesamt zwölf Milliarden Stunden unbezahlte Hausarbeit – und das täglich. Würden diese Stunden ausbezahlt werden, käme man auf elf Billionen US-Dollar – sofern sie im Mindestlohn bezahlt werden. Dieses Problem stellt häufig eine Armutsfalle für die weibliche Bevölkerung dar. Diese ungleiche Verteilung der Pflege- und Fürsorgearbeit verschärft zudem die soziale Ungleichheit.

Ungleichheit den Kampf ansagen

Es müsse mehr öffentliche Angebote für Kinderbetreuung oder Pflege geben, so Oxam. Zudem besteht großer Bedarf für soziale Absicherung in armen Ländern. Auch Frauenrechte müsse man weltweit mehr stärken, so die Hilfsorganisation. Dennoch zeigt der Bericht auch, dass die Vermögensunterschiede zwischen Ländern und Bevölkerungsgruppen im Vergleich zu den vergangenen Berichten kleiner werden.